Freitag, 26. September 2014

Elternzeit ist Reisezeit - Noah's große Reise

Hallo, ich bin's, Noah!


Mama und Pap haben gesagt, dass ich jetzt auch mal was sagen darf, also wie ich das so finde mit der Reise und überhaupt. Papa hat auch gesagt, dass er mir mit dem Schreiben hilft, weil ich ja erst acht Monate alt bin. Also ich hab ja keine Ahnung wo wir sind aber es muss ganz schön weit weg von zu Hause sein, weil wir waren gaaaaaanz lange unterwegs. Zuerst in so einem großen Zimmer mit Flügeln und ganz vielen Menschen, das kann sich ganz schnell bewegen, obwohl man im Zimmer fast gar nichts davon merkt. Papa und Mama haben ganz viel mit mir gespielt, immer abwechselnd und dann bin ich eingeschlafen und als ich wieder wach war, haben wir weitergespielt, bis ich wieder eingeschlafen bin. Und dann waren wir irgendwo, wo fast alle so Augen wie Papa haben und so klein wie Mama sind. Mama hat gesagt, dass das Singapur heißt, ich glaube der Ort, nicht die Menschen. Und dann gings wieder in ein Zimmer mit Flügeln, diesmal aber nur nicht ganz so lang. Und dann waren wir in einem Auto und dann in einer Wohnung, Papa hat gesagt, das ist Melbourne und dass das ganz weit weg ist. Also ich weiß ja nicht, wir sind ja hier also kann es ja nicht weit weg sein.



Papa hat dann ein Riesenauto mitgebracht und hat gesagt, dass wir ab jetzt hier wohnen. Das finde ich lustig und total praktisch, weil man ja damit fahren und schlafen kann. Mama und Papa müssen nur auf Toilette woanders hin, verstehe ich nicht so ganz, weil ich ja einfach alles laufen lasse und dann wird das schon weggemacht.

Wir sind zu einem Ort gefahren, wo es lustige Tiere gibt. Zum Beispiel so ein puscheliges Tier mit dickem Hintern, Mama sagt das heißt Wombat. Und dann gibt es die Hüpftiere, die ihre Babies in einem Beutel tragen, das finde ich auch total praktisch, leider hat Mama keinen Beutel, ich hab schon nachgeschaut.
Im Bus schlafen wir alle drei im selben Bett und das ist total kuschelig, nur Mama braucht manchmal etwas viel Platz. Mama und Papa sind sehr glücklich und lachen ganz viel und Papa ist immer da, das find ich prima.




Er trägt mich auch ganz viel rum und spielt mit mir und gibt mir morgens und Abends mein Fläschen mit lecker Milch. Bei Mama schmeckts zwar noch besser aber das sag ich Papa natürlich nicht, damit er nicht traurig ist. Wir waren auch an einigen Plätzen, wo ganz viel Sand ist, und dann kommt ganz viel Wasser, das schmeckt salzig und der Sand schmeckt auch komisch. Aber tolle Sachen kann man damit machen, zum Beispiel seine Füße abdrücken.




Tagsüber fahren wir oft mit dem Riesenauto aber da schlafe ich meistens, deshalb kann ich dazu nicht viel erzählen. Auf jeden Fall haben wir ganz schön viele Bäume, Wiesen, Sand, salziges Wasser und komische Tiere gesehen und nicht so viele Menschen. Mama sagt das heißt Natur. Ich hab Mama gesagt, dass Natur prima ist und wir zu Hause vielleicht auch mehr Natur bräuchten, vielleicht kann Papa da was machen.

Jetzt sind wir aber in einer ganz großen Stadt angekommen, Papa sagt, die heißt Sydney und da gibt es ganz tolle Sachen, ein großes Gebäude wo Leute singen, eine große Brücke, ein Riesenschiff, noch mehr Plätze wo es ganz viel Sand gibt und salziges Wasser und ganz viele Menschen.








Und Mama und Papa gehen immer zu einem Ort mit einem ganz komischen Namen, um was zu essen.


Das hier macht auch Spaß, auch wenn wir nicht mehr im Riesenauto sind, das hat Papa weggeschmissen, zumindest ist es nicht mehr da. Aber in der neuen Wohnung ist es auch prima, weil wir da auch in einem Bett schlafen. So jetzt bin ich aber ganz schön müde vom vielen erzählen. Gestern war Mama Abends nicht da, weil sie zu dem Gebäude gegangen ist, wo Leute singen. Papa hat auf mich aufgepasst, eigentlich wollten wir noch was spielen aber dann bin ich eingeschlafen. So wie jetzt. Gute Nacht!



Noah

Samstag, 20. September 2014

Elternzeit ist Reisezeit - Lakes Entrance, Narooma und Jervis Bay

09. - 13. September - Lakes Entrance, Narooma und Jervis Bay

Wir verlassen "The Prom" bei Regenwetter und ohne Kaffee für die beste Ehefrau, da das Cafe heute zu hat, kein gutes Zeichen. Als nächste Station steht Lakes Entrance auf dem Plan. Eigentlich hatten wir Eden als nächsten Stop geplant aber da es wettertechnisch im Süden weiterhin kalt und regnerisch aussieht, haben wir beschlossen etwas zügiger Richtung Sydney zu fahren, wo es hoffentlich etwas wärmer ist. Wir halten aber trotzdem in Eden, um etwas zu Mittag zu essen. Eden ist einer der Ausgangspunkte für Whalewatching aber wir sind noch etwas früh dran und außerdem ist das vielleicht nicht das tollste mit Baby auf nem Boot. Das Mittagessen ist dafür sehr lecker, draußen windet es so stark, dass wir Angst haben, dass Noah wegfliegt.


Gegen Abend kommen wir in Lakes Entrance an, hier ist das Ende (oder der Anfang, je nachdem wie man das sehen will) des Ninety Mile Beach, der eben mehr oder weniger 90 Meilen lang ist und wirklich beeindruckend. Unser Campingplatz ist direkt am Strand, leider hat es nur 15 Grad.


Lakes Entrance heißt so, weil es direkt an den Gippsland-Seen liegt. Die Gippsland-Seen sind Salzwasser-Seen, die eigentlich mal zum Meer gehört haben und jetzt abgetrennt sind. Wir erkundigenuns bei der Dame an der Rezeption, was man denn hier so machen kann, ihre beiden Tipps sind die Buchan Caves, wo nicht nur die Höhlen sehenswert sind, sondern auch die Umgebung mit Känguruhs und eine Bootsfahrt auf den Seen, die um 15:30 Uhr in Lakes Entrance losgeht. Nach einer ruhigen Nacht und einem gemütlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg zu den Buchan Caves, die eine knappe Stunde außerhab von Lakes Entrance liegen. Die Umgebung ist ganz nett aber weit von spektakulär entfernt. Von Känguruhs weit und breit keine Spur und die Wege sind nicht für Kinderwägen geeignet. Mit unserem Kleinen auf dem Rücken geschnallt machen wir einen kurzen Spaziergang aber dafür eine Stunde durch die Gegend zu gondeln, lohnt sich wirklich nicht. Wieder in Lakes Entrance gehen wir zu einem Restaurant, das von unserem Reiseführer wärmstens empfohlen wird. besonders toll soll die gemischte Fischplatte sein, wir wir auch direkt bestellen. Was unser Reiseführer nicht schreibt, ist dass die Fischplatte offensichtlich als Ganzes frittiert wird. Irgendwo unter mehreren Schichten frittierter Panade finden wir Fischfilets und ein paar Garnelen, auch nicht ganz das Wahre aber dafür ziemlich teuer. Die nächste Enttäuschung lässt nicht lange auf sich warten. Die Bootsfahrt fängt nicht um 15:30 Uhr an, sondern schon um 12:30! Da hat sich unsere Rezeptionsdame leider geirrt. Aber auf den Fotos beim Pier sieht es nach einer sehr netten Tour aus. Leicht frustriert fahren wir zum Campingplatz zurück. Hier wartet die nächste Überraschung auf uns, in der Nacht regnet es in Strömen. Eigentlich ist das ja ziemlich gemütlich bei Regen im Camper im Trockenen zu sitzen. Leider fängt es bei uns an zu tropfen. Offensichtlich hat der Held, der den Rauchmelder in unserem Camper montiert hat, dabei ein Loch in die Decke gebohrt. Wir lösen das Problem fachmännisch mit einem Eimer. Leider war Lakes Entrance nicht unser bester Stop.

Unser nächster Stop ist Narooma, ein kleiner gemütlicher Ort auf dem Weg nach Jervis Bay. Nach der letzten Nacht leisten wir uns eine Hütte auf einem Campingplatz mit eigenem Bad und 2! Zimmern, direkt an einer Lagune.



Nach einer doch recht langen Autofahrt genießen wir den zusätzlichen Platz und gehen beim lokalen Thai lecker essen. Bevor es am nächsten Morgen weiter nach Jervis Bay geht, fahren wir noch zu zwei Aussichtspunkten, von denen man mit etwas Glück Wale, Delfine und sonstige tolle Sachen sehen kann, leider haben wir kein Glück. Aber die Ausicht ist trotzdem toll.



In Jervis Bay ist das Wetter leider immer noch recht bescheiden, kalt und bedeckt. Trotzdem ist die Bucht wirklich sehenswert.


Am nächsten Tag frühstücken wir in einem Cafe im Ort. Beim Frühstück merkt man, dass Australien doch sehr englisch geprägt ist.  Hier gibt es vor allem English Breakfast, Eier mit Speck und Bohnen, Tomaten und Hash Brownies. Und Kaffee für die beste Ehefrau. Wir beschließen direkt weiter nach Sydney zu fahren und uns vorher noch Hyams Beach anzusehen. Auf Hyams Beach ist der Sand einfach nur weiß, es ist ein bißchen als würde man auf warmem Schnee laufen, direkt am Meer. Direkt auf dem Strand findet eine kleine australische Hochzeit statt, mit einer hochschwangeren Braut und Bier aus der Kühlbox.






Auf dem Weg machen wir noch einen kurzen Stop bei ein paar Känguruhs, die uns interessiert dabei beobachten, wir wir Noah seinen Brei füttern.



Das wars fürs erste mit unserem Ausflug aufs Land. Am Abend sind wir in Sydney, Stadt, Strand und unser Lieblingsrestaurant "Din Tai Fung"!

Freitag, 12. September 2014

Elternzeit ist Reisezeit - Melbourne und "The Prom"

03. - 09. September - Hinflug, Melbourne und Wilsons Promotory

Elternzeit ist Reisezeit, zumindest für uns und deshalb habe ich mir zwei Monate Elternzeit genommen und wir haben uns ein Ticket nach Australien und Neuseeland gekauft. Wenn schon, denn schon. Natürlich hatten wir etwas Bammel vor so einem langen Flug (21 Stunden) mit unserem 8-monatigem Noah aber wir wir immer sagen, wenn man es nicht versucht, weiß man es ja nicht und außerdem, was uns nicht umbringt, macht uns nur härter (die zwei Euro fürs Phrasenschwein werf ich ein, wenn ich wieder zu Hause bin).
Am 3. September machen wir uns auf den Weg, unsere Rucksäcke sind mal wieder voll gepackt, allerdings haben wir zusätzlich eine Babytrage, einen Kinderwagen, Windeln, Babynahrung, Fläschen, Spielzeug, Babyklamotten, Babyschlafsack, etc. dabei. Verrückt wieviel Sachen jemand braucht der gerade mal halb so groß ist, wie die beste Ehefrau und Mutter der Welt!


Wir fliegen mit Singapore Airlines, die uns netterweise einen Platz mit Babyliege gegeben haben, so dass unser kleiner Noah zumindest zwischendurch richtig schlafen kann. Neben uns ist auch ein Baby und ein paar Reihen hinter uns schreien auch noch zwei. Wir sind also in guter Gesellschaft. Und irgendwie schaffen wir auch diesen Flug und zwar viel besser als erwartet. Noah spielt, isst, schläft oder beschäftigt sich sonst irgendwie, mit viel Bespaße ist selbst so ein Mammutflug kein Problem. 21 Stunden im Flieger sind deutlich unstressiger als 21 Minuten im Auto (da fängt er schon nach 5 Minuten an zu Schreien!). In Melbourne angekommen fahren wir in unser Apartment im schicken Ortsteil South Yarra und gehen ins Bett. Jetlag spüren wir nicht, dafür sind wir vielleicht zu müde.
An unserem ersten Tag in Australien nehmen wir erstmal ein herzhaftes Frühstück zu uns, bevor wir die Stadt erkunden.Melbourne besticht durch einen wilden Architekturmix aus neu und alt nebeneinander.
Leider haben wir recht wenig Zeit für die Stadt, da wir am nächsten Tag schon unseren Camper abholen, unser Zuhause für die nächsten Wochen. Bei Woolworths kaufen wir alles, was wir für die nächsten Wochen brauchen und packen den Van voll. Mit dem ganzen Babykram ist so ein Camper eigentlich schonl voll aber irgendwie geht alles rein. keine Ahnung wie wir da drin leben sollen aber zur Not kuscheln wir uns halt etwas enger zusammen, es ist eh recht kalt. Wir verbringen noch eine Nacht in unserem gemütlichen Apartment bevor wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zu "The Prom" machen, einem Naturpark ca. 220 km ausserhalb von Melbourne, wo es nicht nur die schönsten Strände sondern auch Wallabies, Kanguruhs, Wombats und anderes Getier geben soll. Schon bei der Einfahrt in den Park treffen wir auf lustige Kanguruhs und einen Wombat, der sich gemütlich den leicht dicklichen Bauch kratzt.



Auf dem Campingplatz am Tidal River machen wir es uns erstmal gemütlich und essen etwas in Begleitung von unzähligen Vögeln und einem anderen Wombat, der schnaufend um uns rumläuft. Da es schon recht spät ist, laufen wir nur kurz zum Strand in der Norman Bay, der schon mal einen ersten Eindruck der Strandsensationen hier gibt.


Die Nacht ist saukalt und wir müssen tatsächlich ordentlich zusammenkuscheln, um nicht zu frieren. Um 3 Uhr morgens wackelt ein Tier so heftig an unserem Camper, dass wir davon wach werden. Als wir rausschauen sehen wir nur einen kleinen Wombat, der gemütlich wegtrottet. Aber dann sehen wir im Hintergrund ein Hirschartiges Tier und folgern, dass es wahrscheinlich eher das war als ein 30cm hoher Wombat, der hauptsächlich aus Puschel besteht und Probleme hat, sich auf den Beinen zu halten.
Am Morgen werden wir von der Sonne geweckt und frühstücken vor unserem Camper.

Für heute haben wir uns eine kurze Wanderung auf dem Pfad mit dem lustigsten Namen rausgesucht: "Lilly Pilly Gully", das hört sich doch direkt nach ner schwierigen Geschichte an. Zuerst geht es über den Tidal River, der wirklich sehenswert ist.


Auf der Brücke bahnt sich schon das nächste Naturschauspiel an. In 25 Meter Entfernung sehen wir ein großes schwarzes Tier mit einer kleinen Flosse kurz auftauchen. Die geschätzte Länge ist 1-2 Meter und es verursacht Luftblasen! Eindeutig ein Säugetier, das im Wasser lebt. Die beste Ehefrau und Mutter vermutet einen Flussdelphin, ich denke an einen Riesenotter. Das Tier kommt langsam näher ohne sich aber ganz zu zeigen, offensichtlich hat es zwei Flossen. Ca. 20 Meter dahinter taucht ein zweites Exemplar auf, leider können wir auch da nicht erkennen was es ist. Jetzt ist es nur noch 10 Meter von uns weg. Eine Riesenmenge Luftblasen steigt auf und es ist ein Taucher!!! der uns freundlich anschaut unn uns zuwinkt. Das andere Exemplar ist wohl sein Tauchbuddy.

Nach der Aufregung genießen wir die Natur und die schönen Ausblicke über den Park und im Wald.
Nachmittags fahren wir dann zu den vielleicht schönsten Stränden, die wir bisher gesehen haben, leider ist es zu kalt zum Baden. Der erste Strand ist Squeaky Beach, der so heißt, da der Sand so feinkörnig ist, dass es quietscht, wenn man drüberläuft. Und das quietscht tatsächlich!


Die nächsten Strände sind Picnic Bay und Whiskey Bay, die nebeneinander liegen und zumindest fast so schön wie Squeaky Beach sind.



Das wars auch schon mit Nationalpark, morgen geht es weiter nach Lakes Entrance zum Ninety Miles Beach, der naja 90 Meilen lang ist, und das ist ja schon ne Errungenschaft an und für sich.