Mittwoch, 26. Dezember 2012

Tempel, Stupas und Kloster, 19. Dezember 2012

8 Uhr ist die Nacht vorbei, beim Frühstück mit eigenem Eiermann (also der Mann, der Spiegeleier, Omelette, etc. zubereitet) bereiten  wir uns auf den heutigen Tag vor. Wir werden mit der Pferdekutsche das Pagodenfeld von Bagan erkunden. Neben Angkor Wat in Kambodscha und Borobudur in Indonesien die größte religiöse Anlage Südostasiens und wahrscheinlich der Welt. 2230 Monumente, die innerhalb von 250 Jahren errichtet wurden, sind bis heute gelistet und im Gegensatz zu Angkor sind davon die meisten auch heute noch in Gebrauch. 13 Könige regierten von Bagan aus zwischen 1044 bis 1312 und hinterließen diese einzigartige Ansammlung an Bauwerken, die von dem ehemaligen Reichtum und der Macht Myanmars zeugen. Viele der Monumente wurden in der Zwischenzeit verändert, wiederaufgebaut, teilweise auf neudeutsch "gepimpt", z.b. wurden metallene Schirme auf die Pagoden gesetzt, sog. "Hti" oder Böden aus Marmor hinzugefügt. Nicht ganz originalgetreu aber eben zeitgemäß und für Gebäude, die von der Bevölkerung immer noch nach fast 1000 Jahren! zum Beten verwendet werden, eben auch normal.

Unser Fahrer wartet mit seiner Kutsche vor dem Hotel auf uns. Kutschen sind ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel in Bagan und werden hoffentlich auch in Zukunft nicht völlig von klimatisierten Taxis verdrängt werden. Zumindest momentan gibt es einige Tempel, die man mit der Kutsche deutlich besser erreichen kann als mit dem Auto. Unser Fahrer stellt sich mit seinem burmesischen Namen vor, den wir in dem Augenblick auch wieder vergessen. Für unsere Ohren sind die lokalen Namen einfach kaum zu verstehen geschweige denn zu merken. Zum Glück sagt er uns auch direkt seinen englischen Namen "Fullmoon", sein Pferd heißt "Rambo", obwohl es eher brav wirkt. Die Kutsche ist mit "Hello Kitty"- Polstern ausgestattet und gut gepflegt. Wir trotten los und kommen auch schon bald bei der ersten Pagode an. Ganz wichtig ist hier: immer barfuß die Pagoden begehen. Angesichts der hygienischen Verhältnisse nicht immer die schönste Erfahrung. Die Tempel, Stupas und Kloster bestechen vor allem außen durch ihre unterschiedlichste Architektur, innen sind die meisten eher schlicht gehalten.

From December 21, 2012

Meist findet man mehrere Buddhas neueren Datums, die auf verschiedenen Seiten des Tempels aufgestellt sind und eventuell ein paar Bilder, die die Lebensgeschichte des Buddhas darstellen. Offensichtlich waren viele der Tempel innen mit den schönsten Wandmalereien und Verzierungen versehen.

From December 21, 2012
Leider wurden diese entweder zerstört oder einfach geklaut. Unter anderem von einem Deutschen namens Dr. Thomann, der 1899 innerhalb von 3 Monaten wertvollste Objekte und Wandmalereien geklaut und nach Deutschland verschiffte. Eine Art deutscher Tomb Raider, der seine Beute an das Hamburger Völkerkundemuseum verkaufte. Dass sich Klauen nicht auszahlt zeigt sich daran, dass Thomann unter ungeklärten Umständen ums Leben kam.

From December 21, 2012
From December 21, 2012
Gegen 17 Uhr besteigen wir einen der größten Tempel, um den Sonnenuntergang zu betrachten. Auf der obersten Plattform hat man einen herrlichen Ausblick auf die Ebene von Bagan, auf der einen Seite über den Fluß bis hin zum Gebirge und auf der anderen Seite bis hin zu Mount Popa, dem heiligen Berg. Nachdem wir den ganzen Tag die Tempel meist nur von unten gesehen haben, eröffnet sich uns hier das erste Mal der Blick über hunderte von Tempel auf einmal. Tempel, Stupas bis zum Horizont! In unterschiedlichen Formen, Größen, manche vergoldet, manche in weiß. Die Vielfalt und die schiere Menge ist atemberaubend.
Die Sonne geht langsam unter und taucht die Ebene in ein unwirkliches Licht. Der Staub, der von den Pferdekutschen aufgewirbelt wird und der vom Fluß austeigende Nebel trägt zur mystischen Atmosphäre bei. Wie oft sitzt man zum Sonnenuntergang schon auf einem Riesentempel und schaut auf eine Gegend, die bis zum Horizont mit Tempeln übersäht ist.
From December 21, 2012

Zum Abendessen fahren wir zum Ananda Hotel in dem es eine Tanz und Marionettenshow gibt. Eigentlich ist uns völlig unklar, wieso wir in jedem asiatischen Land aufs neue eine Tanzshow besuchen. Bisher waren wirklich alle dieser Shows auf dem selben unterirdischen Niveau. Und so auch heute. Die Show beginnt mit einer Marionettenshow begleitet von den nervigsten und unharmonisch klingenden Instrumenten der Welt. Vor allem ein trötenähnliches Instrument übertrifft wirklich alles. Das Instrument erzeugt langgezogene Laute, die so klingen als wäre man einer Katze auf den Schwanz getreten und würde ihr gleichzeitig ein Megaphon vor die Schnauze halten. Im Ernst, dieses Instrument dürfte im Kriegsfall nicht eingesetzt werden, weil es gegen die Genfer Konventionen verstoßen würde, weil es zu brutal ist. Terroristen würden sämtliche Geheimnisse innerhalb kürzester Zeit preisgeben, würde man sie hiermit dauerbeschallen. Die Moskito an unserem Tisch versucht sich hilflos mit ihren kleinen Flügeln die Ohren zuzzuhalten.  Die Marionettenshow ist zumindest ganz lustig, was auch auf die Tanzshow zutrifft, da die meisten Tänzer entweder desinteressiert sind, den Takt nicht treffen oder einfach nur durch die Tröte abgelenkt werden. Der Höhepunkt ist aber eindeutig der "moderne" Tanz zu Gangnam Style. Und dafür sind wir um die halbe Welt geflogen! Die beste Ehefrau von allen hat sich klugerweise dazu entschlossen, das Martyrium vorher abzubrechen und lässt sich im Hotelspa massieren.

Ein schöner Abschluß eines eindrucksvollen Tages. Morgen fahren wir zu Mount Popa und schauen uns die dort heimischen Affen an.

Bootsfahrt, fried rice und Bagan, 17. Dezember 2012

5:30 uhr, der Wecker klingelt unerschütterlich. Zeit aufzustehen und uns auf den Weg nach Bagan zu machen. Heute fahren wir mit dem Boot 12 Stunden flußabwärts von Mandalay nach Bagan. Unser Fahrer holt uns pünklich um 6 Uhr mit seinem treuen Nissan ab und fährt uns zum Pier, wo unser Boot, die Maleka 2 bereits auf uns wartet. Wie erwartet sind nur Touristen auf dem Boot, von der Besatzung mal abgesehen. Bei 45 Dollar pro Person für die Fahrt ist das auch verständlich. Die Fahrt beginnt ruhig im Nebel, duch den sich die Sonne nur langsam kämpft.

From December 21, 2012


Der Fluß ist spiegelglatt und unser 'Schnellboot' tuckert gemütlich voran. Auf der rechten Seite (ist das jetzt  Steuerbord oder Backboard?) tauchen Pagoden auf, deren goldene Dächer im Sonnenlicht blitzen.

From December 21, 2012


Fischer fahren mit kleinen Booten vorbei, Reiher ziehen ihre Kreise und vereinzelt hört man das Zischen von Bierdosen, die sich tatsächlich einige Touristen hier reinhauen. Wir bleiben lieber bei Wasser, Fried Rice und Fried Noodles! Den Großteil der Fahrt verbringen wir lesend, essend oder schlafend. Gegen 17 Uhr erscheinen am Ufer die ersten Pagoden. Im Abendlicht legen wir bei Bagan an, wo uns Taxifahrer, Gepäckträger und einheimische Schaulustige und eine Horde Kinder erwarten. Aber erst einmal müssen wir von dem Schiff herunterkommen. Zwei ca. 30 cm breite Bretter verbinden das Schiff mit dem Ufer. Das "Geländer" ist eine Bambusstange, die von zwei Menschen gehalten wird. Trotzdem kommen wir alle trocken ans Ufer, wo uns direkt einige der Fahrer ansprechen. Wir wählen einen aus, der uns anbietet, uns für 10 Dollar nach Bagan zu unserem Hotel zu fahren. Auf dem Weg sehen wir auch schon das typische Fortbewegungsmittel Bagans, die Pferdekutsche. Wir beschließen für unsere morgige Erkundungstour eine Kutsche zu mieten und uns im wahrsten Sinne des Wortes herumkutschieren zu lassen.
Unser Hotel, Das Thanzin Garden Hotel, ist einmal mehr eine positive Überraschung. Geschmackvoll angelegt und eingerichtet, mit schönem Pool (saukalt) und einem Restaurant, deren Tische um den Pool und in dem weitläufigen Garten aufgestellt sind, inklusive beleuchtete Pagode! Morgen erkunden wir das Pagodenfeld von Bagan auf dem ca. 2230 Monumente warten. Mal sehen, wieviel man so an einem Tag schafft.

Running Monkey, Black Swan and the white Peacock, 16. Dezember 2012

Heute fahren wir in die Berge nach Pyin U Lwin, einem ehemals wichtigen strategischen Stützpunkt der Briten und heute beliebtes Ausflugsziel für viele Burmesen. Highlight sind die Kolonialbauten, die bunten Pferdekutschen sowie der großflächige Botanische Garten. Wir besichtigen zuerst die Innenstadt mit dem Purcell Tower, über den sich die beste Ehefrau von allen köstlich amüsiert (purcell bedeutet auf rumänisch "Schweinchen"). Im Anschluß fahren wir zu dem ehemaligen Haus des Gouverneurs, das heute teilweise als Hotel fungiert und vor dem zwei echte Oldtimer stehen, die allerdings so aussehen, als ob sie seit dem Abzug der Briten nicht mehr bewegt worden sind.
From December 21, 2012
Es folgt ein Kurzbesuch im Hotel Candacraig, einem wunderschönen Colonialbau, das inzwischen allerdings auch ziemlich runtergekommen ist.
From December 21, 2012

Absolutes Highlight des Ausflugs ist aber ohne Zweifel der Botanische Garten. Auf einer riesigen Fläche sind unterschiedlichste Pflanzen, ein See, eine Pagode sowie unterschiedlichste seltene Tiere untergebracht. Nach einem Mittagessen (Chicken sweet and sour) besuchen wir zuerst die schwarzen Schwäne, die wie unsere heimischen Schwäne aussehen, nur welch Wunder, eben komplett schwarz sind.
From December 21, 2012
Auf einmal rennt ein Affe mit hocherhobenen Armen vorbei, mit einem Gesichtsausdruck zwischen Panik, Spaß und Aufmerksamkeitsdrang. Die Schwäne schauen verwirrt zu und wenn mich nicht alles täuscht, schüttelt einer den Kopf in völligem Unverständnis.
From December 21, 2012


Im naheliegenden Orchideengarten werden Orchideen in allen Formen und Größen gezüchtet, zumindest lesen wir das in unserem Führer. Tatsächlich gibt es sicher 20 verschiedene Orchideenarten zu bestaunen. Der Besuch hat sich jetzt schon gelohnt.
From December 21, 2012


Auf dem Weg zurück werden wir von seltsamen Vogelschreien gestoppt. Neugierig folgen wir den Geräuschen und sehen auf ein einmal auf einem Ast über uns zwei riesige Vögel sitzen, deren gelbe Schnäbel wie riesige Sicheln auf dem massigen Körper sitzen. Wie in einem verwunschen Wald laufen wir weiter und stoßen als nächstes auf einen Flamingoähnlichen Vogel, der verschlafen auf einem Bein steht und nur kurz müde den Kopf hebt, bevor er wieder einnickt. Plötzlich lichtet sich der Wald, unsere Blicke werden auf einen kleinen Wasserfall gezogen, dessen Wasser silbern in der Sonne glänzt. Und über dem Wasserfall sitzt, majestätisch wie ein Fabeltier ein schneeweißer Pfau, der seine Schwanzfedern über den Wasserfall hängen läßt. Wir halten die Luft an und kneifen uns gegenseitig, um sicherzustellen, dass wir nicht träumen, so surreal ist dieser Anblick. Minutenlang starren wir auf den weißen Pfau, der auf uns herabblickt und die Aufmerksamkeit sichtlich genießt. Mit einem Mal nimmt er Anlauf und springt vom Kopf des Wasserfalls, die Flügel nur leicht ausgestreckt und verschwindet sanft gleitend im Wald.
From December 21, 2012

Den 'normalen' Pfau, den wir kurz darauf treffen, würdigen wir nur eines kurzen Blickes.

Auf der Rückfahrt machen wir kurz bei einer Pagode halt, in der eine Buddhastatue steht, die wortwörtlich vom Laster gefallen ist. Der Legende nach sollten 3 Statuen nach China transportiert werden. Diese Statue fiel vom Laster und niemand konnte sie bewegen. Erst nach mehreren Tagen beten, konnte die Statue auf einmal ganz leicht bewegt werden. Die Einheimischen bauten daraufhin die Pagode und pilgern hierher, um der Statue, die nicht nach China wollte, zu huldigen. Außerdem steht hier ein gigantischer Staubwedel!

Ein wunderschöner Tag geht zu Ende und damit auch unser Aufenthalt in Mandalay. Am Ende unserer Reise werden wir nochmal für einen Tag zurückkehren.
Unsere Begegnung mit dem weißen Pfau wird sicher eine Geschichte werden, mit denen wir noch unsere Enkelkinder nerven werden.  

Freitag, 21. Dezember 2012

Goldbuddha, der Königspalast und das größte Buch der Welt, 15. Dezember 2012

Nach der ereignisreichen Nacht, (wir wissen leider nicht, welche Hundegruppe gewonnen hat), frühstücken wir im Hotel und organisieren eine Auto, das uns zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten der Stadt fährt. Hier bekommt man nicht nur den Fahrer sondern auch gleich einen Guide, der recht gut englisch spricht. Das Auto ist ein alter Nissan, irgendwann in den 80er Jahren gebaut. Es hat seine besten Jahre schon vor einigen Jahren hinter sich gehabt und schleppt sich seitdem eher schlecht als recht durch die Straßen Mandalays. Der Blinker blinkt durchgehend, der Tacho zeigt nichts mehr an, das Lenkrad steht von Haus aus ca. 90 Grad schief und die Rückbank bewegt sich bei stärkerem Abbremsen. Zum Glück passiert das nicht oft, da die Bremsen auch nicht mehr die besten sind. Dafür geben sie ein lautes, kreischendes Geräusch beim Bremsen von sich, so dass zumindest jeder gewarnt wird. Auf der anderen Seite fahren wir eh nicht schneller als 25 km/h. Zwischendurch werden wir immer wieder von der selben Oma auf ihrem klapprigen Damenrad überholt.

Unser erster Stop ist bei einem Handwerker, der Blattgold herstellt in dem er zuerst aus Bambus hauchdünne Blätter produziert, auf die dann das Gold aufgetragen werden. Diese Blattgold verwenden die Einheimischen als Opfer für den meistverehrten Buddha in der Mahamuni Pagode. Jeden Tag pilgern hunderte Menschen hierher, um Blattgold auf den Buddha zu kleben, sodass sich seine Konturen ständig verformen. Komischerweise dürfen nur Männer direkt zu dem Buddha, Frauen müssen mit etwas Abstand beten.

From December 21, 2012

Unser zweiter Stop bringt uns zu einem Shop in dem unterschiedlichste Schnitzereien und anderes Kunsthandwerk verkauft werden. Und weiter geht es zu einer Straße in der aus Mamor Buddhas gefertig werden.
From December 21, 2012
Da es inzwischen Mittagszeit ist, beschließen wir in einer traditionellen Teestube eine Kleinigkeit zu essen. Die  Teestube ist eine wichtige Institution im Leben von Mandalay, über 2000 Stück dürfte es geben, deren Qualität sich recht einfach an der Anzahl der davor abgestellten Fahrrädern und Mopeds ablesen läßt. Wir essen Fried Rice und Fried Noodles, eine Art Standardgericht, das es überall gibt und trinken Tee. Unser Fahrer und unser Guide begleiten uns und wir erfahren, dass unser Guide studierter Physiker und Japanologe mit 9 Geschwistern ist, der allerdings Mangels passendem Job nie als Physiker oder als Japanologe gearbeitet hat. Stattdessen war er Concierge in einem Hotel in Dubai, bevor er nach Mandalay zurückgekommen ist, und hier zuerst im Mandalay Hill Resort, dem ersten Hotel in Mandalay gearbeitet hat. Jetzt macht er den Touristenführer zusammen mit seinem Kumpel, dem stolzen Besitzer des vorhin beschriebenen Prachtautos (und prakischerweise verheiratet mit der Dame an der Rezeption unseres Hotels, die uns das Auto organisiert hat). 

Nach der Mittagspause fahren wir zum Königspalast, von dem heute nur ein Nachbau zu besichtigen ist, da das Original vollständig niederbrannte, während des Angriffs der Briten auf die Japaner 1945, welche die Stadt seit 1942 besetzt hielten. Der Nachbau ist immer noch recht beeindruckend mit Haupthaus, Spiegelsaal und den unterschiedlichsten Häusern für die 4 Hauptfrauen und die 45! Nebenfrauen des Königs, mit denen er 53 Söhne und 60 Töchter gezeugt haben soll.

From December 21, 2012

Unser nächster Stop bringt uns zu der Kuthodaw Pagode, um die herum das größte Buch der Welt aufgestellt ist. 7 Jahre, 6 Monate und 22 Tage sollen 200 Kunsthandwerker gebraucht haben, um die buddhistische Lehre auf 729 Marmortafeln zu verewigen.

From December 21, 2012
Jede Tafel steht in einer eigenen kleinen Pagode, die rund um die vergoldete Maha Lawka Marazein Pagode aufgestellt sind, die der berühmten Shwezigon Pagode in Bagan nachempfunden wurde.

From December 21, 2012
Ehrlicherweise sehen für uns fast alle Pagoden irgendwie gleich aus. Immerhin können wir sagen, das größte Buch der Welt gesehen zu haben!
Nach einer weiteren Pause im Mandalay Hill Resort fahren wir im Schneckentempo hoch auf den Mandalay Hill, um den Sonnenuntergang zu genießen. Mit 236 Metern steht der legendenumrankte Berg in der ansonsten topfebenen Fläche Mandalays und erlaubt faszinierende Ausblicke über die ganze Stadt bis hin zu den ca. 50 km entfernten Shan-Bergen.
Unser altersschwaches Auto hat sichtlich Probleme die Steigung zu bewältigen. Auf halber Strecke würgt unser Fahrer den Motor ab und unser Auto bedankt sich für die kurze Verschnaufpause mit kleinen weißen Wölkchen, die von der Motorhaube aufsteigen. Unser Fahrer versichuns, dass alles völlig normal ist und tatsächlich, kurz darauf geht der Motor wieder an und wir schleichen weiter. Am Parkplatz angekommen nehmen wir die ROLLTREPPE zum Gipfel. Eingeweiht im Jahre 1993 können jetzt auch alte und behinderte Menschen hier hochkommen und den Ausblick genießen. Leider meist für eine sehr lange Zeit, da die Rolltreppe nur hoch fährt und man nach unten laufen muss.
Der Ausblick lohnt sich dafür umso mehr.
From December 21, 2012
Die Sonne versinkt langsam und taucht Mandalay in ein warmes Licht während aus dem Fluß langsam der Nebel aufsteigt und die Felder um Mandalay nach und nach verschleiert.
From December 21, 2012

Nach dem Abendessen im Mandalay Hill Resort gehen wir ziemlich platt schlafen, die Hunde scheinen für eine Nacht Frieden geschlossen zu haben, nur vereinzelt meldet sich der eine oder andere noch zu Wort und auch unser Hausvogel bleibt überwiegend ruhig.

On the road to Mandalay, 14. Dezember 2012

Um 5:45 Uhr klingelt der Wecker, es geht los nach Mandalay. Bisher war ja alles Routine, jetzt beginnt die eigentliche Reise! Wir fliegen mit Air Asia nach Mandalay, wo uns ein Fahrer abholt und ins Hotel fährt. Zuvor wechseln wir noch Geld am Flughafen, da es bisher keine Geldautomaten und nur wenige Möglichkeiten im Land selbst zum Geldwechseln gibt und zudem man nur Dollarscheine, die neu, ohne Knick und mit großen Köpfen wechseln kann. Bei der Wechselstube schaut man uns dann auch etwas verstört an, als wir 1000 Dollar wechseln wollen. Die Dame hinter dem Schalter entschuldigt sich und erklärt, dass schon mal jemand heute so viele Dollars gewechselt hat und sie keine großen Scheine mehr haben. Ihr Kollege holt aber neues Geld. Leider haben sie wirklich keine großen Scheine mehr, wir bekommen 847 Scheine in die Hand gedrückt. Ein Schein entspricht ca. einem Euro, prima! Wir brauchen eine Extratasche für unser Geld!
Die Fahrt dauert fast eine Stunde, schwer einzuschätzen, ob es am Auto (fällt fast auseinander), der Straße (ist eher eine Ansammlung an Schlaglöcher lose verbunden durch vereinzelte geteerte Stücke) oder doch an der Distanz liegt. Beim Hotel angekommen erwartet uns eine Überraschung, das Hotel sieht sehr neu und schön aus, mit einem Pool und gepflegtem Garten. Unser Zimmer ist ebenfalls schön, geräumig und absolut sauber. Und das Beste hier sind die Menschen. Nicht nur, dass sie höflich und freundlich sind, wie fast überall in Asien, sondern man merkt hier wie sehr sie sich über Touristen freuen und wie ehrlich sie stolz sind, dass Ausländer ihr Land besuchen. Nach jahrzehntelanger Quasi-Isolation öffnet sich das Land langsam und endlich profitieren auch die einfachen Menschen davon. Dieses Jahr werden wohl mehr als eine Million Touristen Myanmar bereisen, das klingt erst mal viel, ist aber für ein Land das doppelt so groß wie Deutschland ist und eine Jahrhunderte alte Kultur besitzt mit einigen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Südostasien, trotzdem nicht gerade üppig. Die Zahlen steigen aber stetig, bleibt zu hoffen, dass das Land sich etwas von seiner Ursprünglichkeit behalten kann und die negativen Seiten des Tourismus nicht zu stark durchschlagen.

Wir ruhen uns erstmal aus und stellen mit Freuden fest, dass es angenehm kühl im Zimmer ist und wir keine Klimaanlage benötigen. Da unser Hotel relativ weit vom Stadtzentrum entfernt ist und selber kein Essen anbietet, machen wir uns auf den Weg zum nächsten Hotel, das ein Restaurant hat, ca. 5 Minuten zu Fuß. Transportmittel sind relativ rar in Mandalay. Taxis gibt es kaum, Fahrradrikschas sind selten und dürfen nicht überall hinfahren, private Fahrer kann man zwar mieten allerdings nur stundenweise. Will man zu einem Restaurant fahren, muss man die Stunde zum hinfahren zahlen, der Fahrer wartet dann während man ißt und fährt einen dann wieder zurück. Kostet dann ca. 20 Dollar, ja nachdem wie schnell man ißt.
Der Weg zum Restaurant ist recht abenteuerlich, vorbei an dutzenden von Straßenhunden, Motorrädern, Fahrrädern und Autos, von denen nur der kleinste Teil Beleuchtung hat oder nutzt. Und das bei einer Straßenbeleuchtung, die aussieht als wäre sie direkt aus dem London des 19. Jahrhunderts importiert, inklusive Nebel!
Wir sind die einzigen Gäste im Restaurant des Emerald Land  Inn Hotels und werden von 3 Kellnern bedient. Abgesehen von einem leichten "funky" Geruch in dem Raum ist das Essen prima.

Pünktlich nachdem wir schlafen gehen, fangen unterschiedlichste Gruppen von Hunden zu bellen und zu jaulen an. Es klingt als würden zwei rivalisierende Straßenbanden Territorialkämpfe austragen, vor unserem Fenster. Quasi die Hundeversion von West Side Story, nur ohne Melodie und ohne Happy End, zumindest für uns. Über unserem Kopf zwitschert ein Vogel, wahrscheinlich haben ihn die Hunde auch aufgeweckt. Irgendwie schlafen wir schließlich ein, zumindest macht die Klimaanlage keine Krach!

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Best Tailor in Town, legendäre Dim Sum und der Blue Elephant, 13. Dezember 2012

Wir beginnen unseren Bangkokbesuch mit einem Frühstück im Hotel, gefolgt von einem Latte Machiato im Starbucks um die Ecke, gelobt sei die Globalisierung! Wir machen uns auf den besten Schneider der Stadt aufzusuchen, Nickermans Tailors im Untergeschoß des Landmark Hotels. Nachdem uns weder Tuk-Tuk noch Taxi dahin bringen wollen (wahrscheinlich zu weit/zu viel Verkehr) nehmen wir den Skytrain, was eh viel schneller geht. Nickermans Tailor wird von einer sehr netten und kompetenten Frau geführt, die alle nur respektvoll Madame nennen, klingt leicht nach Bordell ist aber nur ein Schneider. Ich lasse mir einen Anzug, 3 Hemden und einen Mantel schneidern. Damit ist unser Budget fast aufgebraucht und die beste Ehefrau von allen beschließt sich nur zwei Blusen zu bestellen. Keine Sorge, das wird sich in anderen Dingen sicher wieder ausgleichen.

Vom Schneider aus fahren wir zur Central World Shopping Mall, wo wir zum Essen mit Christi und Alina verabredet sind, um ihnen das beste Dim Sum der Stadt zu zeigen.
From Thailand und Myanmar 2012
DinTai Fung, eigentlich eine Taiwanesische Kette, die es aber auch in Singapur und seit letztem Jahr auch in Bangkok gibt. Hier werde die Dim Sum frisch von Hand gefertigt, in bis zu 10 Einzelschritten. Seit wir die Flüge nach Bangkok gebucht haben, freuen wir uns hierauf.
From Thailand und Myanmar 2012

Nach dem Essen ist vor dem Essen, vor allem in Thailand. Deshalb haben wir zum Abendessen beim Blue Elephant reserviert, einem der besten Thai Restaurants Bangkoks. Aber vorher schauen wir noch auf einen Drink in der Skybar vorbei und genießen den Ausblick über Bangkok bei Nacht.
From Thailand und Myanmar 2012

Ordentlich satt und essenstechnisch völlig befriedigt fallen wir ins Bett und freuen uns auf den nächsten Tag: On the road to Mandalay!
Hoffentlich bald noch mehr Fotos gibts hier:
Thailand und Myanmar 2012

München - Doha - Bangkok, 12. -13. Dezember 2012

Die Rucksäcke sind gepackt, Flüge und Hotels gebucht und alle Vorbereitungen abgeschlossen. Entgegen unserer sonstigen Gewohnheit nur die Unterkunft für die erste Nacht zu buchen, haben wir dieses Mal die gesamte Reise vorgeplant. Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass wir diese mal nach Myanmar, dem ehemaligen Burma zur Hauptreisezeit reisen und danach nach Koh Lanta, Thailand. Eigentlich wollten wir für Myanmar alles selber organisieren also haben wir ALLE Hotels angeschrieben in Mandalay, Bagan und am Inle See, die in unserem Reiseführer mit Email angegeben waren. Zugegeben waren das nur 11 Hotels von denen innerhalb von 2 Wochen tatsächlich auch kein einziges geantwortet hat. Also haben wir das erste Mal eine Agentur in Yangon genutzt, die für uns vor Ort die Hotels, Inlandsflüge und eine Bootsfahrt organisiert hat.
From Thailand und Myanmar 2012
Unser Flug nach Doha fliegt pünktlich um 14:55 Uhr in München los, wir haben uns von unseren Eltern plichtgerecht verabschiedet, wie immer wenn wir in Urlaub fliegen haben wir den Hinweis bekommen, dass man doch nicht immer so weit weg fliegen muss (Kind, Italien ist doch auch sehr schön!). Quatar Air ist zu recht eine preisgekrönte Airline, sowohl Service als auch das Essen ist wirklich prima, leider ist man eben gezwungen einen Stopover in Doha zu machen. Ein bißchen ist das schon wie eine Kaffeefahrt, es wird einem einiges geboten für einen guten Preis aber eher unfreiwillig macht man einen Shoppingstop, in unserem Fall 9 Stunden! Das einzige was offensichtlich bei diesem Konzept vergessen wurde, sind Möglichkeiten einzukaufen. Der Flughafen in Doha besteht nämlich nur aus einem eher traurigen Duty free Bereich und einem Mini-Foodcourt. Von daher ist unsere Doha-Flughafen-Erkundungstour auch bereits nach 15 Minuten beendet. Nach einem Tee (weitere 30 Minuten) und einem kurzen Spaziergang (10 Minuten) sind es nur noch 8 Stunden bis wir nach Bangkok weiterfliegen, yeah! Zum Glück gibt es einen Ruheraum in dem Liegen stehen, die auf den ersten Blick sehr bequem aussehen. Interessanterweise erweisen sich die Liegen als höllisch unbequem, wenn man sich tatsächlich drauflegt. Zum einen ist die Form völlig unpraktikabel zum darauf liegen und dazu ist das Material, irgendeine Form von Kunstleder so glatt, dass man dauernd runterrutscht. Wer auch immer diese Liegen entworfen hat, war kein großer Freund von bequemem Schlafen. Nach 10 Minuten gebe ich es auf und beschließe auf dem Boden zu schlafen. Wir haben unsere Vliesschlafsäcke dabei und so bekommen wir zumindest etwas Schlaf. Die beste Ehefrau von allen legt sich kurz darauf ebenfalls neben mich. Und die Nacht kann beginnen.
From Thailand und Myanmar 2012

6 Uhr lokale Zeit, wir sind auf dem Weg zum Gate.
From Thailand und Myanmar 2012
Wir haben ca. 4 Stunden geschlafen, wenn man alles zusammenrechnet. Alice Schlaf plus meinen Schlaf unterbrochen von unterschiedlichsten Personen, die das Konzept eines Ruheraums nicht verstanden haben oder einfach nur pervers laut schnarchen. Unsere Launen sind im Besten Fall mittelmäßig, sprechen ist anstrengend und wir freuen uns einfach nur auf unseren Sitzplatz im Flieger.
From Thailand und Myanmar 2012
Den Flug nach Bangkok verbringen wir dann auch hauptsächlich schlafenderweise, sind dafür aber auch recht erholt als wir in bangkok landen, zum fünften Mal sind wir jetzt hier! Und wir freuen uns tierisch.

Wir fahren mit dem Zug in die Stadt und nehmen dann ein Taxi zum Hotel,Baan Silom Heritage Hotel. Witzigerweise bringt uns das Taxi zum falschen Hotel, dem Siam Heritage Hotel. Wir erkennen das sofort, da wir letztes Jahr hier gewohnt haben. Unser neues Hotel ist zum Glück um die Ecke. Nach einer heißen Dusche holen uns Christi und Alina (auch bekannt als Scumpi & Scumpi), die ebenfalls in Thailand Urlaub machen, im Hotel ab. Wir gehen in ein Restaurant um die Ecke essen und genießen unser erstes Thai Food oder wie man hier sagt, Food. Eine lange Anreise geht zu Ende und wir fallen halbtot ins Bett. Morgen haben wir einen Tag in Bangkok bevor wir weiter nach Mandalay fliegen.