From India 2012 |
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und dann liegt es vor uns, das Taj Mahal, Ikone Indiens, das vielleicht schönste Gebäude der Welt!
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Erbaut von Shah Jahan im Jahre 1632 als Denkmal für seine ewige Liebe zu seiner Frau Mumtaz Mahal, die ein Jahr vorher gestorben war, ist es das Beispiel für perfekte Symmetrie und Harmonie. Gebaut aus weißem Marmor erstrahlt es im Sonnenlicht, Rabindranath Tagore beschreibt es als "Träne auf der Wange der Ewigkeit" und Sha Jahan selbst sagte "es läßt die Sonne und den Mond eine Träne vergießen".
Kein Foto der Welt kann die Schönheit des Taj bei Sonnenaufgang wiedergeben. Der Marmor wechselt die Farbe je nach Intensität und Winkel des Lichteinfall bis es ganz im gleißenden Licht leuchtet.
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Was am meisten überrascht ist zum einen die tatsächliche Größe des Gebäudes, da man eigentlich vor allem Aufnahmen aus der Ferne kennt, fällt es schwer einzuschätzen, wie groß es tatsächlich ist.
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Zum anderen sieht man erst von nahen, dass das ganze Taj mit feinsten Einlegearbeiten aus Halbedelsteinen verziert ist. Im Inneren gibt es ein Schaumausoleum in dem zwei Steinsärge stehen, einer für Mumtaz und einer für Jahan. Tatsächlich wurden beide in einem Raum unterhalb des Hauptraums bestattet. Das Mausoleum ist mit den schönsten Halbedelsteinen verziert, die schiere Menge und Feinheit ist einfach unglaublich!
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Neben dem Hauptgebäude gibt es links und rechts jeweils ein identisches Gebäude. Das Linke ist eine Moschee, das rechte das Gästehaus.
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Nach 3 Stunden verabschieden wir uns vom Taj und flüchten gerade rechtzeitig von den Busladungen von Touristen, die jetzt hereinströmen.
Nach einem Frühstück in unserem Hostel ziehen wir ins Deluxe Zimmer. Im Grunde sieht es genaus gleich aus, aber mit warmem Wasser. Und es scheint etwas besser isoliert zu sein.
Unser Hostel hat uns einen Fahrer besorgt, der uns zum 40 Kilometer entfernten Fathepur Sikri bringt, eine verlassene Stadt, ehemals Hauptstadt, mit einem heiligen Tempel. zuvor müssen wir allerdings noch zum Bahnhof, um unser Ticket für den nächsten Tag nach Jaipur zu besorgen. Eine kleine Herausforderung, wie sich herausstellt. Am ersten Schalter erfahren wir, dass es nur zwei Züge gibt, einer Abends, der sehr spät nachts ankommt und einen frühmorgens, der um 6:15 Uhr fährt. Allerdings kann man an diesem Schalter keine Tickets kaufen. Beim nächsten Schalter kann man zwar Tickets kaufen aber nicht reservieren. Schließlich finden wir den Touristenschalter, für Touristen, Freedom Fighter!?! und andere Behinderte. Allerdings muss man sich erst bei einem anderen Schalter einenn Zettel besorgen, den man mit seinen Daten ausfüllt, damit man dann endlich ein Ticket kaufen kann. Das Ganze wird auch nicht gerade besser dadruch dass sich Inder nicht anstellen sondern einfach vordrängeln. Zudem arbeitet der Typ am Schalter wie in Zeitlupe, alles was er in den Computer eintippt, scheint er zusätzlich in ein kleines Buch zu schreiben. Es sieht aus, als würde er das alles zum ersten Mal machen. Getippt wird im 1-Finger-Adleraugesuchsystem. Nach ca. 30 Minuten hat er eine Person bedient und es sind noch zwei Leute vor uns! Zum Glück geht es etwas schneller und nach nur 45 Minuten warten, sind wir dran. Zu unserer Freude erfahren wir, dass der Zug nicht um 6:15 Uhr fährt sondern ausnahmsweise um 5:10 Uhr! 400 Kilometer für 174 Rupees als ca. 3 Euro, für 2 Personen.
Unser Fahrer hat brav gewartet und fährt gemütlich los, in seinem Mahindra Kleinstwagen. Es gibt wohl einen Grund, weswegen es diese Autos bei uns nicht gibt, eigentlich sind sie kaum für den Straßenverkehr geeignet. Unser Auto besitzt keine Außenspiegel, die linke Tür klemmt bedenklich und schneller als 60 km/h fährt die Kiste nicht, was angesichts der Bremsleistung eventuell eh keine gute Idee wäre. Dafür ist die Hupe laut, das wahrscheinlich wichtigste Teil an jedem Fahrzeug. Hupen gilt als Volkssport Nummer 1. Inder hupen vor allem aus folgenden Gründen: Sie fahren los, sie überholen, sie werden überholt, sie sehen andere Fahrzeuge, sie biegen ab, sie wollen jemanden grüßen, sie wollen signalisieren, dass sie eine Hupe haben und manchmal hupen sie auch nur aus Lust und Laune (unser Rikschafahrer am nächsten Morgen, fuhr um 4 Uhr morgens wo kein anderes Fahrzeug zu sehen war lustig hupend die Straße entlang). Im allgemeinen Verkehrschaos geht das einzelne Hupen eh unter in einer dauernden Hupkakophonie. Erstaunlich ist sowieso, dass hier nicht dauernd Unfälle passieren. Eigentlich sollten Fußgänger auch Hupen bekommen, alles andere ist unfair.
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Nach 2 Stunden haben wir die 40 Kilometer hinter uns gebracht und erreichen Fathepur Sikri. Hier werden wir hezlichst empfangen, von einer Horde Guides, die uns führen wollen und alle herausragende Qualitäten zu haben scheinen. Einer preist sich damit, dass es langsam spricht! Wir verzichten auf den Guide und laufen hoch zu der Tempelanlage Fathepur. Hier soll der Legende nach ein heiliger Mann gelebt haben, zu dem der damalige König kam, da er keine Kinder kriegen konnte. Und siehe da kurz darauf war seine Frau schwanger. Hoffentlich von ihm. Der heilige Mann ist hier begraben und deshalb pilgern immer noch erstaunlich viele Menschen hierher, um sich etwas zu wünschen.
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Da wir alle zwei Meter von irgerndwelchen Verkäufern angehalten werden gestaltet sich die Besichtigung als ziemlich nervig. Wir flüchten in Richtung Sikri, die danebenliegende Palastanlage. Da man hier Eintritt zahlt, hat man drinnen zumindest seine Ruhe. Die Anlage ist vor allem groß aber nach dem Taj kommt sie uns etwas schlicht vor.
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Nach 1 Stunde Besichtigung machen wir uns wieder auf den Heimweg. Wir wollen noch bei einem der renommiertesten Shops für Marmorarbeiten vorbeischauen. Hier wird einem zuerst erklärt, wie die Einlegearbeiten von Hand gefertigt werden, bevor man die Ausstellung sehen darf, in der unverkäufliche Einzelstücke in beleuchtetenn Vitrinen ausgestellt sind. Teilweise dauerte die Herstellung bis zu 15! Jahre. Wir kaufen einen kleinen Marmortisch mit schönen Intarsien aus Halbedelsteinen und eine kleine Schmuckschachtel.
Ein langer Tag geht zu Ende. Noch kurz eine Kleinigkeit essen und dann ab ins Bett, um 3:50 Uhr ist die Nacht vorbei.
1 Kommentar:
you guys are great photo takers!!
Mandy
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