Montag, 15. November 2010

04.11.2010 – 08.11.2010 Kapstadt und das Kap

Zurück in der Zivilisation! Nach einer ereignislosen Fahrt vom Krüger Nationalpark zurück nach Johannesburg und einem ebensolchen Flug von Johannesburg nach Kapstadt landen wir um 18:30 Uhr. Hier fangen die ersten Komplikationen an. Unser Fahrer, der uns vom Flughafen abholen sollte, ist nicht da. Nach einigen Telefonaten mit der Besitzerin des Guesthouses, die den Fahrer organisiert hat, stellt sich heraus, dass wir wohl vergessen wurden und ein anderer Fahrer auf dem Weg zu uns ist. Nach 1 Stunde warten bekommen wir endlich den Anruf von unserem neuen Fahrer, dass er am Ausgang auf uns wartet. Inzwischen ist es dunkel geworden und die meisten Restaurants haben auch schon zu. Zum Glück gibt es in unserem Guesthouse noch Brot, Käse und Schinken, so dass wir nicht hungrig ins Bett müssen. Das Guesthouse ist ein Traum in Hout Bay ca. 30 Minuten vom Zentrum Kapstadts entfernt.
Am nächsten Morgen genießen wir unser Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf den Tafelberg.

From Cape Town

Das Wetter ist schön aber noch recht kühl. Mit dem Taxi geht’s ins Zentrum um unseren Mietwagen abzuholen. Von da aus fahren wir direkt zum Fuße des Tafelbergs. Mit der Gondel geht es dann hoch und schon auf dem Weg haben wir eine unglaubliche Sicht, die auf dem Tafelberg noch besser wird.

From Cape Town

Links liegt Lion’s Head und Signal Hill, die Waterfront und das neue Green Point Stadium,

From Cape Town

ein kleines bisschen weiter rechts sehen wir Robben Island und die an Kapstadt angrenzenden Strände. Wir machen den 45 Minuten Spaziergang und trinken danach erst einmal einen Kaffee auf dem Tafelberg, das macht man ja schließlich auch nicht alle Tage.
Vom Tafelberg aus fahren wir zum Groot Constantia, einem Weingut, dass direkt neben Kapstadt liegt und bequem in 30 Minuten zu erreichen ist.

From Cape Town

From Cape Town

Hier machen wir unsere erste Weinprobe (Alice und ich werden im Laufe des Urlaubs noch 3 weitere machen). Leicht angeheitert beschließen wir im Restaurant Jonckershuis, das direkt auf dem Weingut liegt, zu Abend zu essen. Und hier bestätigt sich schon, was uns alle Südafrikareisenden im Voraus berichtet haben: Das Essen hier ist wirklich hervorragend!

Der nächste Tag beginnt wieder mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse. Allerdings ist das Wetter nicht mehr ganz so schön, wie tags zuvor, so dass der Tafelberg kaum zu sehen ist. Zum Glück haben wir das gestern erledigt. Heute geht es zum Cape Point und zum danebenliegenden Kap der guten Hoffnung. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde und lohnt sich wirklich. Anfangs fahren wir den Chapmans Peak Drive entlang, ein atemberaubendes Stück Strasse direkt am Meer und entlang der Berge.

From Cape Town

Auf dem Weg liegen einige wunderschöne Strände und Buchten.

From Cape Town

Cape Point ist der Südwestlichste Punkt Afrikas und liegt in einem Naturpark, der bekannt dafür ist, dass hier Schimpansen leben, die alles klauen, was nach essen aussieht. Heute allerdings scheinen die alle im Urlaub zu sein, wir sehen keinen Einzigen.

From Cape Town

Das Kap der guten Hoffnung liegt nur ein paar Autominuten entfernt. Dort wimmelt es von Wellen, Touristen und Straussen.

From Cape Town

From Cape Town

Vom Kap der guten Hoffnung machen wir uns auf den Weg nach Simons Town, einem kleinen Städtchen, das vor allem durch seine kleine Kolonie an Pinguinen bekannt ist. Die Pinguine sind wirklich sehr putzig, vor allem wenn sie durch die Gegend laufen, was fatal danach aussieht als wären sie betrunken und könnten kaum ihr Gleichgewicht halten.

From Cape Town

Hier essen wir auch eine Kleinigkeit, bevor wir weiter nach Kalk Bay fahren, das einen malerischen Hafen hat.

From Cape Town

Der Hafen ist ganz niedlich allerdings interessiert uns mehr die daran angrenzende Bar/Restaurant, das kubanisch eingerichtet ist und voller Südafrikaner ist (weiß und farbig gemischt), die alle darauf warten, dass das Rugbyspiel angepfiffen wird. Fasziniert sehen wir ein paar Minuten zu, wie sich ein Haufen Männer um ein Ei prügeln. Die Begeisterung lässt allerdings relativ schnell bei uns nach, da wir keine der Regeln kennen und dementsprechend keine Ahnung haben, was genau auf dem Spielfeld passiert.
Wir essen an diesem Abend in Camps Bay, dem schicken Strandviertel von Kapstadt, bevor wir müde in unsere wunderbaren Betten fallen.

Der letzte Tag für Christa bricht an. Leider muss sie uns schon nach einer Woche verlassen und zurück nach London fliegen. Ihr Flug geht um 8 Uhr abends so dass wir wenigsten noch fast den gesamten Tag gemeinsam verbringen können. Wir beginnen mit dem Besuch eines kleinen Marktes in Hout Bay auf dem wir uns einen Stuhl aus Holz kaufen!!! Bevor es weitergeht zu einer kleinen Strandtour in Clifton wo die beliebtesten Strände von Kapstadt zu finden sind. Hier gibt’s es 4 Strände: Strand Nr. 1 und 2 sind für die Narzissten, Strand 3 für die Schwulen und Strand 4 für die Familien. Wir besuchen natürlich Strand 2.

From Cape Town

From Cape Town

Das Wetter ist super, der Strand gut besucht, nur leider ist das Wasser saukalt. Und saukalt heißt hier etwa 15 Grad kalt! Uns frieren fast die Füße ab, beim Testen der Wassertemperatur. Ein wunderschöner Strand mit einem tollen Meer, mit dem man leider nicht allzu viel anfangen kann. Das letzte Highlight von Kapstadt, die Waterfront haben wir uns für den Schluss aufgehoben.

From Cape Town

Hier gibt es allerdings auch gar nicht so viel zu tun. Auf Shoppen haben wir keine große Lust mehr und so verbringen wir die meiste Zeit damit uns das beste Sushi der Stadt zu gönnen, gefolgt von einem Eis bei Hägen Dasz.

Zeit Abschied zu nehmen von Christa. Wie immer hatten wir eine Superzeit und freuen uns jetzt schon auf den nächsten gemeinsamen Urlaub.

Für Alice und mich geht es morgen weiter in die Weinberge von Stellenbosch wo weitere Weinproben und feines Essen auf uns warten.

Dienstag, 9. November 2010

01.11.2010-04.11.2010 – Krüger Nationalpark: Die Suche nach den Big Five

Wir machen uns frühmorgens auf den Weg zum Krüger Nationalpark, unserer ersten richtigen Station in Südafrika. Hier wollen wir die Big Five sehen: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Bereits kurz bevor wir in den Park fahren, rennen schon die ersten Affen über die Straße (und ich kann gerade noch bremsen ohne einen davon zu überfahren). Vor dem Eingang stehen schon die ersten Giraffen, eine Mutter mit ihren zwei Kindern, am Rand und schauen uns neugierig an. Na das fängt ja gut an.

From Krüger Nationalpark

Im Park fahren wir, wie man uns geraten hat, sehr langsam und schauen links und rechts nach Tieren. Am Anfang freut man sich noch über jedes Impala und jeden Springbok, diese Begeisterung lässt allerdings recht schnell nach, sobald man merkt, dass es diese Tiere wirklich überall gibt. Und eigentlich möchte man ja doch auch die anderen Tiere sehen, was gar nicht so leicht ist, da das Gras recht hoch ist und die meisten Tiere offensichtlich nicht so scharf drauf sind, fotografiert zu werden. Trotzdem sehen wir auch am ersten Tag so einiges: Impalas, Springböcke, Kudus, Waterboks, Zebras, Büffel, Giraffen, Wilde Perlhühner, selten Riesenvögel, Affen und an einem Fluß endlich auch unsere erste Elefanten, inklusive einem kleinen Babyelefanten.

From The Big Five

Gegen 18:30 Uhr erreichen wir das Satara Restcamp, unsere Unterkunft für die Nacht. Für den ersten eigentlich halben Tag war das schon keine schlechte Ausbeute, Elefanten und Büffel haben wir schon gesehen. Fehlen nur noch drei der Big Five!

From The Big Five

Der nächste Tag, mein Geburtstag, fängt ekelhaft früh für uns an. Um 4:15 Uhr morgens klingelt der Wecker, da wir um 4:45 Uhr abfahrbereit für unsere Morgensafari sein müssen. Etwas verschlafen und ziemlich kalt, fahren wir mit einem offenen Geländebus mit ein paar anderen Gästen durch die Umgebung des Camps und entdecken dabei vor allem erst mal Impalas und jede Menge Zebras.

From Krüger Nationalpark

Als nächstes steht ein riesiger Elefantenbulle neben dem Weg und eine Giraffe läuft vorbei. An einem Staudamm sehen wir ein paar Krokodile und die wackelnden Ohren von ein paar Nilpferden aus weiter Entfernung. Highlight ist ein Wasserloch an dem sich unterschiedliche Tiere zum Frühstück treffen. Eine Giraffe versucht zu trinken, währen ein Zebra grast und ein Nashorn uns anschaut.

From Krüger Nationalpark

Leider verstecken sich alle Löwen und Leoparde, so dass uns immer noch zwei der Big Five fehlen aber der Tag ist ja noch nicht zu Ende. Nach einem kurzen Schläfchen frühstücken wir während ein Elefant an uns vorbeiläuft. So etwas hat man auch nicht alle Tage! Nach dem Frühstück checken wir aus und machen uns auf den Weg zu unserer zweiten Unterkunft, dem Restcamp Lower Sabie. Inzwischen haben wir auch gelernt, dass es sehr viel bringt entgegenkommende Autos anzuhalten und zu fragen, was denn so interessantes an Tieren gesichtet wurde. Obwohl einige Löwen gesehen wurden, haben wir kein Glück. Nur ein Stück Mähne können wir durch das Dickicht erspähen.

From Krüger Nationalpark

Kurz darauf aber kommt der entscheidende Tip: Im Beobapbaum schläft ein Leopard, der wohl am schwierigsten zu findende Vertreter der Big Five. Also nichts wie hin. Beim Baum steht zum Glück ein anderes Auto, deren Insassen uns den Baum zeigen auf dem der Leopard sein Mittagsschlaf hält. Dumm nur, dass er gut getarnt ist und der Baum ca. 50 Meter entfernt steht. Wir brauchen ca. 5 Minuten in denen wir gebannt auf den Baum starren, um den Leoparden zu entdecken. Kaum zu glauben, dass dieses friedlich schlafende Tier bis zu 60 km/h schnell laufen kann.

From The Big Five

Jetzt fehlt uns wirklich nur noch der Löwe in unserer Sammlung und vielleicht ein Nashorn, dass etwas näher ist. Auf der restlichen Fahrt nach Lower Sabie sehen wir nichts aussergewöhnliches, nur eben das Übliche: Giraffen, Zebras, Elefanten, etc. Schon unglaublich, wie man sich in so kurzer Zeit daran gewöhnt, dass einem diese Tiere hier über die Strasse laufen.
Im Camp angekommen checken wir ein und treffen uns zum Abendessen wieder. Highlight ist weniger das Essen, das im Wesentlichen genau dasselbe wie im letzten Camp ist, sondern die Hyänen, die unter dem Restaurant rumschleichen und wahrscheinlich auf die Reste hoffen. Und tatsächlich, Hyänen lachen!!!

Am nächsten Morgen geht’s nach dem Frühstück mit Blick über den Sabie River und die darin badenden Nilpferde weiter Richtung Restcamp Pretoriukop, unserer letzten Station bevor es weiter nach Kapstadt geht.


Diesmal dauert es nicht lange bis uns einige Leute darauf hinweisen, dass fast direkt neben der Strasse ein ganzes Rudel Löwen schläft. Die Stelle ist kaum zu übersehen, da dort cirka 20 Autos stehen. Die Löwen scheinen sich davon nicht groß stören zu lassen und schlafen gemütlich unter einen Baum. Wir haben alle Big Five gefunden, wobei wir einer Meinung sind, dass Giraffen die Anmutigsten Tiere sind und Löwen die mächtigsten.

From The Big Five

Nach einer Mittagspause im Camp Satara, bei dem wir unter einem Dach voll mit Fledermäusen eine Kleinigkeit essen, kommen wir in Pretoriuskop an. Hier buchen wir direkt für diesen Abend eine Sunset Safari. Mit zwei anderen Leuten fahren wir los und besuchen zuerst ein paar Affen, die sich gemütlich den Sonnenuntergang anschauen. Und dann auf einmal sehen wir ein paar Büffel, die am Straßenrand grasen. Und in nächster Nähe vier Löwen, die sich offensichtlich für Büffelsteak als Abendessen entschieden haben. Seelenruhig liegen sie im Gras und beobachten die Büffel.

From Krüger Nationalpark

Einer der Büffel scheint etwas übermütig zu sein und greift alleine die Löwen an. Sichtlich verwirrt von soviel Aggression ziehen sich die Löwen zunächst zurück, drehen eine große Runde und bereiten sich dann wieder auf die Jagd vor. Leider wird es zu dunkel aber allein für dieses Schauspiel hat sich Reise hierher gelohnt.

Unsere Safari im Krüger Nationalpark geht dem Ende entgegen. Am nächsten Morgen fahren wir noch eine halbe Stunde durch den Park. Und da sehen wir auch endlich zwei Nashörner am Straßenrand, keine 10 Meter von uns entfernt.

From The Big Five

Ein schöner Abschied nach ein paar wunderschönen Tagen unter Tieren. Jetzt geht es zurück in die Zivilisation nach Kapstadt.

Weitere Fotos gibts wie immer hier:
The Big Five

und hier:
Krüger Nationalpark

Montag, 8. November 2010

31.10.2010 - Touch Down in Jo’ Burg

Wir betreten zum ersten Mal in unserem Leben afrikanischen Boden! Nach einem weitgehend ereignislosen Flug von München über Madrid nach Johannesburg landen wir planmäßig um 11:30 Uhr und laufen erst einmal 15 Minuten durch den Flughafen bis wir bei unserem Gepäck ankommen. Am Ausgang wartet schon Christa auf uns, die einen Tag vor uns angekommen ist und sich schon mit einer Tour durch Soweto, dem berühmtesten Township Südafrikas, akklimatisiert hat. Nach der Begrüßung suchen wir uns erst einmal eine Bank um uns mit Rand auszustatten. Im Anschluss holen wir unseren Mietwagen ab und geben in unsere Navigations-App White River als Ziel ein. Hier werden wir die erste Nacht verbringen bevor wir dann direkt weiter zum Krüger Nationalpark fahren. Die Fahrt dauert ca. 4 ½ Stunden und das einzig nennenswerte daran ist eigentlich, dass es zwischendurch so aussieht, als hätte es ordentlich geschneit! Überall auf und neben der Strasse liegt weißes Zeug. Bei 20 Grad Außentemperatur kann das eigentlich nicht sein aber wer weiß, da wir auf der Autobahn unterwegs sind, halten wir nicht an und fassen das Zeug an aber vom Auto aus sieht es tatsächlich verdächtig nach Schnee aus. Etwas später fängt es dann aber an wie aus Kübeln zu schütten und hört nicht mehr auf bis wir White River erreichen. Unsere Unterkunft „Stille Woning“ wird von einer sehr netten Familie geführt und übertrifft bei weitem unsere Erwartungen. Nach einem leckeren Abendessen in einem Restaurant in White River fallen wir totmüde ins Bett.