Montag, 16. November 2009

11-12.11.2009 Mysore/Karnataka

Wir sind in Mysore angekommen! Nachdem wir in Hospet 1 Stunde auf unseren Zug gewartet haben und mit Unterbrechungen (Stromausfall) unsere Lektueren gelesen haben, habe wir unser Luxusabteil "Air Condition Klasse 2" bezogen. Kein Vergleich zu der "Sleeper Class" mit der wir zuvor gefahren sind. Hier sind pro Abteil nur noch 4 Betten (Anstatt on 6) und bedingt durch den Preis, sind in diesem Abteil eigentlich nur Geschaeftsreisende. Wir sind auf eine kuehle Nacht eingestellt, was nicht ganz zutrifft. Zu Beginn ist es zwar wirklich saukalt (die Klimaanlage duerfte auf 18 Grad stehen) aber in der Nach wird die Klima abgestellt, so dass es doch recht warm wird. Erst um ca. 4 Uhr morgens faengt sie wieder an uns kalte Luft in den Nacken zu blasen. Das duerfte der Grund sein, dass alle Reisende die wir bisher getroffen haben in diesen Nachtzuegen krank geworden sind. Wir haben Gluck und sind weiterhin putzmunter. Zumindest fast, schliesslich kommen wir schon um 6 Uhr morgens in Bangalore an und muessen dort 1 weitere Stunde auf unseren Zug nach Mysore warten. Der ist zumindest puenktlich. Muede lassen wir uns auf unserer Bank in der Sleeper Class nieder. Fuer die kommenden 3 Stunden passt das. Leider wird der Zug unterwegs recht voll und da die Inder keinen wirklichen Sinn fuer Privacy haben, setzt sich prompt als Alice sich hinlegt, eine alte Frau auf ihren Kopf bzw sehr knapp daneben. Aber auch diese Fahrt geht vorbei und wir sind in Mysore. Als Unterkunft haben wir uns einen echten ehemaligen Prinzessinnenpalast rausgesucht: The Green Hotel! Das Konzept ist sehr gruen. Alles Oeko und die Gewinne werden an Umweltprojekte gespendet. Das Hotel sieht tatsaechlich umwerfend aus,
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alle Zimmer sind individuell eingerichtet und haben so klangvolle Namen wie "Little Bollywood",
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eine prunkvoller Essraum befindet sich im ersten Stock
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zusammen mit einer Bibliothek/Leseraum.
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Ein Traum. Leider reicht unser Budget nicht fuer den tatsachlichen Palast. Stattdessen sind wir in einem Nebengebaeude untergebracht. Das ist auch rech nett auch wenn uns der Verdacht beschleicht, dass hier frueher die Elefanten untergebracht waren.

Nach einem excellenten Mittagessen im Palast, machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Wir wollen zuerst den heimischen Bazar besuchen. Wie erwartet ist auch der Bazar hier richtig chaotisch, bunt, laut, heiss, voll und insgesamt ziemlich wunderbar. Besonders bemerkenswert ist die kunstvolle Art, in der die Haendler hier ihr Obst stapeln.
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Mysore ist auch beruehmt fuer ihr Farbpulver. Hier findet sich die ganze Farbenpracht Indiens auf einem Stand.
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Voellig kaputt von soviel Action schlendern wir noch etwas durch die Stadt, essen zu Abend und fallen dann totmuede ins Bett.

Am naechsten Morgen staerken wir uns mit einem Fruehstueck in Palastgarten, bevor es zum eigentlichen Highlight von Mysore geht: Dem Maharadsha-Palast.

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Das was es hier zu sehen gibt ist mit Worten gar nicht und mit Bildern nur schlecht zu beschreiben. Da die Inder in ihrer grenzenlosen Weisheit verboten haben, im Palast zu fotografieren und es auch keine Postkarten oder sonstige Bilder zu kaufen gibt, versuche ich es doch kurz mit Worten. Neben der grandiosen Architektur im Indo-Sarazenischen Stil (also indisch mit maurischen Anleihen, entworfen von einem Englaender),prachtvollen Wandgemaelden und Artefakten sind vor allem zwei Raeume hervorzuheben: Der erste ist ein fuenfeckiger Saal mit Kuppeldach aus Muranoglas, durch das Tageslicht in den Raum scheint. An jeder der 5 Ecken steht eine reich verzierte Saeule, die mit dem Kuppeldach verbunden ist. Alle Verzierungen, Waende, Decke, etc. sind mit Gold ausgekleidet. Alleine dieser Raum muss ein Vermoegen gekostet haben. Der zweite Raum, der einfach nur umwerfend ist, ist ein Saeulensaal, der symetrisch verteilt 6 Reihen an vergoldeten Saeulen beinhaltet. Die Enden der dadurch entstehenden Gaenge sind mit Spiegeln verkleidet, so dass ein Endlos-Eindruck entsteht. Begleitet wird das ganze von unserem Audio Guide, der fuer verschiedene Punkte Erklaerungen bereit haelt, und zwar in Form eines kleinen Hoerspiels, gesprochen in astreinem Oxfordenglish. Das ganze klingt etwa so (wir stehen vor einem grossen Tor, das mit verschiedenen Tieren verziert ist und als Haupteingang diente): "...through this gate the King would ride seated on top of the grandest elephant amidst a parade of soldiers. (Trompetenmusik wird im Hintergrund eingespielt mit Elefantentrompeten dazwischen) ...The double headed Eagle on top of the gate symbolizes the King, the elephants stand for strength and the lions represent royalty... (indische Musik wird eingespielt)." Und das Ganze vorgelesen von einem Sprecher, der klingt als wuerde er ansonsten abwechselnd, die Queen of England ankuendigen und englische Premier League Fussballspiele kommentieren. Absolut grossartig!

Morgen gehts schon wieder weiter nach Fort Kochi. Von dort aus wollen wir die beruehmten Backwaters von Kerala erkunden (ca. 900 km Wasserwege im Hinterland von Kerala).

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