Ein neuer Tag, neue Erfahrungen in Hampi/Zentral Karnataka. Wir stehen um 7:00 Uhr frueh auf. Heute wollen wir auf keinen Fall verpassen, wie Lakhsmi, der Tempelelefant gebadet wird. Ein Ritual, das jeden Tag zwischen 7:30 und 8:30 am Fluss stattfindet. Damit duerfte Lakshmi der wohl sauberste Elefant der Welt sein (ausser Dumbo und Benjamin Bluemchen natuerlich). Um Punkt 7:30 Uhr stehen wir am Fluss bereit aber Lakshmi hat heute wohl verschlafen. Das gibt uns Zeit das Leben am Fluss zu beobachten, der fuer die Menschen hier als Multifunktions-Badezimmer dient. Die Einen puzten sich mit dem eigenen Finger die Zaehne, andere waschen sich die Haare
oder die Kleidung
und ja, auch andere "Geschaefte" werden hier verrichtet. Leider scheint es hier keine Ordnung zu geben, die z.B. dafuer sorgt, dass diejenigen, die den Fluss als Toilette benutzen wollen, etwas flussabwaerts gehen. Kein Wunder, dass die Menschen hier gegen fast alle Bakterien imunisiert sind.
Mit 15 Minuten Verspaetung kommt Lakshmi majestaetisch die Treppen zum Fluss herunter. Erstaunlich, wie vorsichtig und leichtfuessig ein so grosses Tier sich bewegen kann.
Im Fluss wird sie dann ausgiebig geschrubbt, damit sie huebsch fuer die Tempelbesucher ist.
Wir fruehstuecken auf der Dachterasse unseres Hostels "Rama Guest House" und bereiten uns auf den 2. Teil unserer Erkundungstour zu den Ruinen von Vejayanagar vor, da wir tags davor leider irtuemlicherweise auf die andere Seite des Flusses uebergesetzt hatten und ca. 30 Minuten warten mussten, bis das einzige Boot uns wieder zurueck bringt. Interessanterweise ist das Boot so loechrig, dass es nach jeder Fahrt von den 3 Mann Besatzung erstmal ler geschoepft werden muss.
Die Tour fuerht uns zu den uebrigen 3 Tempeln vorbei an bizarren Felsformationen, Ruinen, Palmen, Ziegenherden, Kuehen und Bananenplantagen. Highlight ist ein Tempel, der heute noch benutzt wird und auf der Spitze eines Berges um einen Granitfels herumgebaut wurde.
Zurueck in Hampi, dieses 3000 Seelen-Dorf, das keine Strassennamen hat und eigentlich auch nur aus einer Hauptstrasse und ein paar ungeteerten Seitenstrassen besteht, die sich bei Regen fast voellig im Schlamm versinken, beschliessen wir Lakshmi dem Tempelelefanten einen Besuch abzustatten. Lakshmi ist darauf trainiert, Geldstuecke zu erkennen. Gibt man ihr eine Rupie nimmt sie diese und gibt sie direkt an den danebenstehenden Waerter. Bananen und anderes Essbares wandert dagegen direkt in ihr Maul.
Gibt man ihr eine Muenze, segnet sie einen mit einem leichten Ruesselklaps auf den Kopf.
Billiger bekommt man wohl nirgends auf der Welt einen Elefantensegen.
Da um 20:00 Uhr unser Nachtzug nach Bangalore faehrt gehen wir zurueck uns Hostel, duschen, packen und esen noch etwas. In der zwischenzeit faengt es an zu regnen. Zuerst ganz leicht, dann staerker und schliesslich oeffnet sich der Himmel und es schuettet wie aus Kuebeln (einen aenlichen Wasserdruck haetten wir gerne fuer unsere Dusche gehabt). Die Strasse verwandelt sich zusehends in eine einzige Schlammmasse, nur unterbrochen von riesigen Pfuetzen, die sich zusehends zu kleinen Seen ausbreiten. Zum Glueck haben wir fuer die 12 km bis zum Bahnhof in Hospet 3 Stunden eingerechnet. Als unser Rikschafahrer uns abholt, hat der Regen etwas nachgelasen. Zur Sicherheit nimmt er noch einen Freund mit, der ihm helfen soll, falls der Fahrer nichts mehr sieht!!! Beruhigend, wie umsichtig sie hier sind. Tatsaechlich sieht man die Haelfte der Zeit absolut nichts, da es stockdunkel ist, der mickrige Scheibenwischer der Rikscha kaputt zu sein scheint und die Scheinwerfer ziemlich genau 3 Meter weit leuchten. Erstaunlicherweise kommen wir heil am Bahnhof an und erfahren dort, dass unser Zug ca. 1 Stunde Verspaetung hat. Also setzen wir uns hin und beginnen zu lesen bis ca. 5 Minuten spaeter der Strom ausfaellt.
Willkommen in Indien!
Morgen werden wir in Mysore sein und einen Maharadsha-Palast sehen! Wir sind schon sehr gespannt.
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