Dienstag, 24. April 2007

Iguazu die Zweite!!!

23. April, Hostel Park Iguazu, Puerto Iguazu, Argentinien

Kaum zu glauben aber der heutige Tag war noch schoener und noch beeindruckender. Waren wir gestern schon fast sprachlos ob der sich uns gebotenen Schoenheit und Naturgewalt, konnten wir heute vor Begeisterung tatsaechlich eine Zeit lang keine Worte finden. Dabei hat der Tag ueberhaupt nicht prima angefangen. Da wir keine Pesos mehr hatten, wollten wir Euro wechseln. Dummerweise hatten wir vergessen, dass man in der Bank dafuer einen Pass braucht. Also sind wir umsonst zur Bank gelaufen. Da es schon relativ spaet war, haben wir uns entschieden auf gut Glueck zum Park zu fahren, da wir beide vage im Gedaechtnis hatten, ein Schild gesehen zu haben, dass man im Park mit Euro zahlen kann. Als wir im Park ankommen und wir tatsaechlich mit Euro zahlen koennen, faellt uns beiden ein Stein vom Herzen. Sonst haetten wir den halben Tag mit Geld wechseln verbracht anstatt die Wasserfaelle zu sehen. So aber koennen wir in aller Ruhe mit dem Minizug zum Garganta del Diabolo fahren, dem groessten der unzaehligen Wasserfaelle. Nach ca. 15 Minuten Fahrt kommen wir bei der Estacion del Garganta an. Von hier aus laufen wir ca. 30 Minuten auf Metallstegen ueber den Fluss. Alle paar hundert Meter muss man durch ein kleines Stueckchen Wald laufen. Der Schatten tut sehr gut, da es wieder ca. 30 Grad hat und die Sonne gnadenlos herunterbrennt. Schon von weitem sieht man die Gischt des Wasserfalls hochspritzen. Wir naehern uns langsam. Hinter einer letzten Biegung und nach dem Durchqueren eines kleinen Waldstuecks ist es dann soweit. Die Legende besagt, dass der Götterkönig Tupá seinen Sohn, M Boi, den Schlangengott schickte, über den Volksstamm zu wachen.
M'Boi lebte im Paraná-Fluß. Der Häuptling des Stammes, Igobi, hatte seine bildhübsche Tochter Naipi dem Gott M Boi versprochen. M Boi verliebte sich in das Mädchen. Unglücklicherweise war aber ein Stammeskrieger, Tarobá, der Geliebte Naipis. Am Hochzeitstag von M'Bois und Naipis, entfuehrte Tarobá das Mädchen und beide flohen mit einem Kanu über den Fluß. Das Geräusch der aufs Wasser schlagenden Ruder ließ M Boi erwachen. Zornig über den Betrug ließ mit einen kraftvollen Schwanzschlag eine Schlucht im Flussbett entstehen. Das Kanu mit dem Liebespaar stürzte die Schlucht hinein.

Am Fuß der Wasserfälle würde Naipi in einem Felsen verwandelt und ist so ständig der Gewalt des Flusses ausgesetzt. Tarobá ist ein die Fälle überragender Palmbaum geworden, von hier aus kann er Naipi beobachten, ohne je an Ihr gelangen zu können.


Vor uns eroeffnet sich ein Anblick, der sich nicht in Worte fassen laesst. Es scheint, als ob die Erde aufhoeren wuerde. Mit ohrenbetaeubendem Getoese stuerzn die Wassermassen in die Tiefe. Der Vergleich zu Dantes Inferno draengt sich auf.


Der Steg endet bei einer Plattform, die direkt vor dem Wasserfall endet. Langsam naehern wir uns der Plattform. Von hier aus kann man direkt in den "Hoellenschlund" blicken.

Der Wasserfall wirbelt so viel Wasser auf, dass wir nach 2 Minuten klitschnass sind. Bei diesem Anblick kann sich der Kopf kaum entscheiden ob er Angsthormone ausschuetten soll, weil wir direkt an einem unglaublich tiefen Abgrund stehen oder Glueckshormone, weil wir Zeugen eines der wohl unglaublichsten Naturereignisse werden.

Fotos machen ist nicht ganz einfach, da alles nass wird und die Linse dauernd voller Wassertropfen ist. Zum Glueck habe ich eine wasserdichte Tuete dabei, um die Kamera zu schuetzen.

Voellig erschoepft uns sprachlos erreichen wir das Restaurant, um eine kleine Staerkung zu uns zu nehmen und die Eindruecke zu verarbeiten. Zum Glueck haben wir uns den Garganta fuer heute aufgehoben, sonst waeren uns die anderen Wasserfaelle, die wir gestern gesehen haben etwas klein vorgekommen.
Frisch gestaerkt machen wir uns auf den Weg zur Isla San Martin, eine Insel, die zwischen den Wasserfaellen liegt. Leider sind wir etwas zu spaet dran und koennen nur kurz die Insel bzw. den Strand besichtigen.



Dieser Tag war defintiv der vorlaufige Hoehepunkt unserer Reise. Wunderschoene Landschaften, ein unglaublich maechtiges Naturerlebnis, perfektes Wetter. Das wird nur schwer zu toppen sein. Aber wer weiss, schliesslich sind wir ja noch eine ganze Weile unterwegs und haben noch einiges vor uns.


Weitere Bilder findet ihr wie immer bei unserem Photoalbum.

Vielen Dank an alle, die uns Nachrichten und Mails geschickt haben. Wir freuen uns ueber alle Kommentare und Nachrichten aus der Heimat.

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