Montag, 30. April 2007

La Mitad del Mundo

Hostel Secret Garden, Quito, Ecuador, 29. April 07

Ein weiteres Highlight unserer Reise und bisher der aufregendste Tag ist vorbei. Nach dem Aufstehen sind wir erst mal zum fruehstuecken zur Fruteria Montserrat gegangen.

Spiegeleier mit Chorizo, Zwiebeln und Croissant, dazu Kaffee, Maracuja-Papaya Saft und Obstsalat. Sehr gut, gesund und staerkend. Nach dem Fruehstueck folgen wir den Klaengen von Trommeln zum Plaza Grande auf dem gerade eine Parade stattfindet bei der alle Polizeikraefte von Quito marschieren und die Leute applaudieren. Mal was anderes und ganz nett anzuschauen.



Nach der Parade erleben wir die erste Enttaeuschung des Tages. Wir besuchen die aelteste Heladeria (Eiscafe) der Stadt. Leider schmeckt das Eis dort Alice ueberhaupt nicht. Kann man nichts machen aber ecuador ist ja auch nicht gerade beruehmt fuer sein Eis.

Mit dem Taxi fahren wir zur Metrobusstation und von da aus zur Busstation von der der Bus nach Mitad del Mundo abfaehrt. Mitad del Mundo ist der Mittelpunkt der Erde. Wir sind schon ganz gespannt wie es sein wird, mit einem Fuss in der noerdlichen und mit dem anderen in der suedlichen Hemisphaere zu stehen. hat man ja auch nicht alle Tage. Obwohl La Mitad del Mundo nur ca. 22 km von Quito entfernt ist, braucht der Bus ca. 1 1/2 Stunden. das liegt zum einen daran, dass der Bus kaum schneller als 40 km7h fahren kann, vor allem Bergauf bleibt er fast stehen, was auch daran liegt, dass der Fahrer sehr oft die Gaenge nicht findet und zum anderen daran, dass alle 100 Meter irgendjemand auf- oder abspringt und dafuer der Bus etwas langsamer faehrt.
Angekommen bei La Mitad del Mundo benehmen wir uns erstmal wie richtige Touristen, die wir ja schliesslich auch sind und machen ein paar Fotos von uns auf dem Aequator.





Nach einem Abstecher ins Museum im Aequatormonument und einer Kleinigkeit zu essen gehen wir zu dem etwas abseits liegenden Museo Solar Inti Nan. Dieses museum steht auf der tatsaechlichen Aequatorlinie (per GPS bestimmt)und ist ca. 240 Meter von dem Aequatormonument entfernt (dessen Position wurde im 18ten Jahrhundert bestimmt, daher die kleine Abweichung). Das Museum beherbergt allerlei Ausstellungsgegenstaende der indigenen Bevoelkerung inklusive einiger Huetten, Werkzeuge, Tiere, einem Schrumpfkopf und vieles mehr. Anhand der Exponate erklaert uns eine Fuehrerin die unterschiedlichen Braeuche der unterschiedlichen Bevoelkerungsgruppen. Sehr informativ und interessant.



Einige der Braeuche sind wirklich zum lachen. Bei einem Indianervolk ist es erlaubt mehrere Frauen zu haben. Ab einer Anzahl von 5 Frauen gilt der Mann als Medizinmann!!! Bei einem anderen Volg ist es Brauch, dass der Mann, wenn er heiraten will ein Kanu baut, dass nicht untergehen darf und die Frau ein getraenk zubereiten muss, dass dem haeuptling schmeckt, ansonsten koennen sie nicht heiraten. Ausserdem gibt es verschiedene Erklaerungen zur Bedeutung der Aequatorlinie und deren Eigenheiten wie geringere Gravitation und Tag- und Nachtgleiche (Equinox). dazu gibt es ein paar anschauliche Spiele um die Besonderheiten des Aequators zu demonstrieren.

Die Heimfahrt:

Mit dem Bus fahren wir vom Haupteingang von La Mitad del Mundo los. Der Bus faehrt etwa 25 Minuten durch den Ort, sammelt Leute ein und faehrt dann erst mal wieder zurueck zum Haupteingang. Nach einer halben Stunden Fahrt sind wir also erst mal da wo wir eingestiegen sind. Bei stoemendem Regen fahren wir nach Quito. Der Fahrer, der anscheinend auch Probleme hat die Gaenge zu finden, laesst auf voller Lautstaerke die Sonntagspredigt laufen. Dummerweise gehen wir davon aus, dass der Bus zu der Station zurueckfaehrt, bei der wir heute mittag zugestiegen sind. EIn grosser Irrtum. Der bus denkt gar nicht daran die selbe Route zu fahren. Als wir schliesslich fragen, welche den sdie Endstation ist, bekommen wir die ganz verwunderte Antwort: La Mitad del Mundo!!! Anscheinend haben wir den richtige Station verpasst und befinden uns schon wieder auf dem Weg zu La Mitad del Mundo. So schoen es da auch war, nochmal da hin wollen wir heute wirklich nicht. Beim naechsten Halt steigen wir aus. Die Nachricht eines anderen Busfahrers, dass wir zumindest noch in Quito, wenn auch am noerdlichen Rand sind, beruhigt uns ungemein. Da wir dummerweise auch nicht besonders viel Geld dabei haben, koennen wir auch kein taxi zum Hostel nehmen. Zum Gleuck finden wir einen Bus, der uns zu einer Metrobusstation bringt von der aus wir sicher in die Altstadt kommen. Von da aus nehmen wir ein Taxi nach Hause. Witzigerweise kennt der Fahrer weder unsere Strasse, noch den sehr grossen Platz vor unserer Strasse. Ueberhaupt scheint er keinerlei Orientierung zu besitzen. Zum Glueck erkenn wir den Platz beim vorbeifahren und bitten den Fahrer anzuhalten. Vor Schreck wuergt der auch gleich den Motor ab, auf einer 4.spurigen Strasse. Erst nach ca. 10 Versuchen schafft er es zumindest zur Seite zu fahren, so dass wir aussteigen bzw. fluechten koennen. Heil im Hostel angekommen, wollen wir einfach nur schlafen.

Samstag, 28. April 2007

Ottavalo, Kuenstlermarkt

Ottavalo, Ecuador 28. April 07

Heute morgen mussten wir schon wieder frueh aufstehen, da wir den Kuenstlermarkt in Ottavalo besuchen wollen. Ottavalo ist eine kleine Stadt, ca. 95 km ausserhalb von Quito und bekannt fuer seinen Markt auf dem die Einheimischen Handwerkskunst und Lebensmittel verkaufen. Alles etwas touristisch aber doch eine gute Chance ein wenig authentisches Ecuador zu sehen. Besonders authentisch ist schon die Hinfahrt mit dem Bus. Keine Touristen ausser uns im Bus, nur Einheimische. Alle 500 Meter steigt ein Verkaeufer ein, der einem Essen, Trinken, DVDs, CDs oder sonstiges andrehen will. (Die steigen dann natuerlich auch schnell wieder aus, bzw springen vielmehr aus dem fahrenden Bus, wennd der irgendwo lçmal langsamer faehrt). Ueberhaupt scheinen die Busse hier sehr ungern zu halten. Eigentlich fahren sie immer nur etwas langsamer, die Tuer ist eh immer offen und die Leute springen einfach auf. Sehr effizient! Dazu plaerrt aus den Lautsprechern im Bus suedamerikanische Musik in voller Lautstaerke. In Ottavalo angekommen nehmen wir ein Taxi zu dem Marktplatz auf dem hunderte Staende mit verschiedensten Handwerkssachen angeboten werden. Vom Pullover ueber Schmuck bis hin zu Schachspielen findet man hier fast alles.



Die Waren reichen von sehr schoen bis zu sehr kitschig. Die Verkaeufer tragen ueberwiegend Tracht und geben einem ein wenig den Eindruck des urspruenglichen Ecuador. Wir schlendern kreuz- und quer durch die Staende und bewundern die Farbenpracht der Websachen. Angekommen am Essensmarkt erreichen die unterschiedlichsten Gerueche unsere Nasen. Von Obst ueber Fleisch hin zu Gewuerzen wird hier alles angeboten.


Auch ein ganzes Schwein wird hier gegrillt, von dem man sich direkt ein Stueck abschneiden lassen kann und vor Ort essen kann. Irgendwie nicht ganz unser Ding aber interessant zu sehen. Ueberhaupt sind es eher die Menschen, die einen bleibenden EIndruck hinterlassen. Die alten verhutzelten Menschen und die froehlichen Kinder auf der Strasse, genauso wie die Frauen in ihren Trachten und die Maenner mit ihren meist langen Haaren im Pferdeschwanz zusammengebunden.




Ein schoener, sehr interessanter Ausflug. Die Heimfahrt ist auch sehr interessant. Zum einen faehrt der Fahrer wie der Henker und als waere das nicht schon Folter genug, legt er auch noch eine Kassette mit den schlechtesten Euro-Dance Hits der 90er Jahre ein. Klarer Hoehepunkt ist "You re my heart you re my soul" von Modern Talking. Scheiss Globalisierung!
Nach dieser Horrorfahrt gehen wir erst mal wieder ins Hostel und erholen uns kurz. Dann gehts noch mal in die Altstadt, was essen. Wir besuchen eine Fruteria und essen eine Schuessel Fruchtsalat. Ein guter Abschluss eines weiteren schoenen Tages.

Quito, Ecuador, erster Tag

Quito, Ecuador, 27. April 07



Heute morgen sind wir nach 12 Stunden Schlaf richtig fit aufgewacht und zum Fruestueck erschienen. Bei Sonnenschein auf der Dachterasse des Hostels mit Blick ueber Quito haben wir unser erstes richtiges Fruehstueck der Reise genossen (Eier, Brot, Fruchtsalat, Saft, Tee, Herz was willst du mehr?). Nach der Fruehstueckslosen Zeit in Argentinien eine echte Wohltat.

Anschliessend sind wir erst mal gemuetlich durch die Altstadt von Quito spaziert und haben uns alles Sehenswerte angeschaut (vor allem sehr viele Kirchen). Unglaublich, wieviel Gold hier verbaut wurde.


Die meisten Gebaeude sind sehr schoen restauriert. Die Altstadt von Quito ist ja UNESCO Weltkulturerbe! Das hat sie sich auch verdient.


Die Stadt wirkt zumindest tagsueber sehr sicher. Der Plaza Grande als Zentrum der Altstadt scheint besonders gesichert zu werden.
Ca. 30 Polizisten laufen bzw. stehen herum und passen auf, dass nichts passiert. Zwischendurch pfeift einer mit seiner Trillerpfeife, ohne ersichtlichen Grund, dafuer aber sehr laut. Abends gehen wir lecker beim Chinesen "Chifa Mayflower" essen. Alice kann kein gebratenes oder gerilltes Suedamerikanisches Essen mehr sehen. Also essen wir sehr lecker Huehnchen suess-sauer. Alice Magen erholt sich auch langsam wieder. Heute gehen wir auch frueh schlafen, da wir morgen frueh nach Ottavalo fahren, um den dortigen Kuenstlermarkt zu besuchen.

Quito, Ecuador, Ankunft

Hostel Secret Garden, Quito, Ecuador, 27. April 07

Ich sitze hier im Hostel Secret Garden in Quito, Ecuador. Heute sind wir hier angekommen, nachdem wir in der Frueh um 5:30 Uhr aufgestanden sind. Unser Flieger ging um 8:45 Uhr nach Lima, Peru. Mit einem kurzen Zwischenstop gings dann weiter nach Quito. Wir waren beide hundemuede, da wir nur ein paar Stunden geschlafen hatten. Dafuer war der Flieger nach Lima total modern. Mit Bildschirmen in allen Rueckenlehnen und einem individuellen Videoprogramm. Super Filmauswahl und sogar ein paar Folgen "Friends" waren dabei. Angekommen in Quito ging es uns beiden erst mal richtig schlecht. Zum einen war der Flug recht turbulent, zum anderen hat uns einfach die Hoehe etwas zu schaffen gemacht, schliesslich liegt Quito auf 3000 Meter. Ausserdem hatte ich seit heute morgen nur ein mickriges Broetchen gegessen, da ich den Rest des Flugzeugessen nicht essen konnte. Dafuer hat hier in Quito dann alles bestens geklappt. Wir sind gut im Hostel angekommen und sind direkt in die Altstadt gegangen, um was zu essen. Halbtot sind wir dann das erste Mal im Urlaub richtig frueh schlafen gegangen. Ortszeit ca. 8 Uhr (nach Buenos Aires Zeit also 10 Uhr) und haben etwa 12 Stunden geschlafen.

Buenos Aires, letzter Tag

Buenos Aires, 25.04.2007

Heute war unser letzter Tag in Buenos Aires. Morgens haben wir uns mit Eva und Mario, der Tante und dem Onkel von Alice getroffen und sind ein wenig mit dem Auto durch die Stadtteile Recoleta und Palermo gefahren. Besonders beeindruckend war die Besichtigung eines ehemaligen Stadtpalastes, der inzwischen zu einem Luxushotel umgewandelt wurde. Das Hotel kann man teilweise besichtigen. Eine wunderschoene Terrasse mit einem Restaurant, eine Kunstausstellung im Untergeschoss, eine Vinoteca im Erdgeschoss, verschiedene Lounges mit edlen Moebeln, alles vom Feinsten!



Durch den doch eher aermlichen Eindruck, den Buenos Aires sonst macht, wirkt der Gegensatz hier noch krasser. Nach diesem Erlebnis schlendern wir noch ein wenig durch Recoleta und laufen an den verschiedenen Botschaftsgebaeuden vorbei. Sogar Rumaenien ist vertreten!

Danach fahren wir nach Palermo und gehen in ein richtig schickes Restaurant essen, dem Meridian 58, um unser 3 1/2 jaehriges Jubilaeum zu feiern. Superstylisch und fuer die Verhaeltnisse hier richtig teuer. Wir essen zu zweit fuer ca. 20 € (dabei muss man bedenken, dass man hier sonst manchmal fuer 10€ zu zweit gut essen kann). Dafuer ist das essen auch wirklich lecker und wir haben ja auch richtig was zu feiern.

Wir schlendern noch eine ganze Zeit durch Palermo und schauen uns die Shops an. Hier ist alles voller kleine Modeboutiquen und anderer kleiner Laeden. Zum Glueck koennen wir nichts einkaufen, sonst waer unser Geld sicher schon halb aufgebraucht.
Leider geht es anschliessend dem Magen von Alice nicht besonders gut, so dass wir den eigentlich geplanten Besuch des Teatro San Martin leider absagen muessen. Dafuer treffen wir uns abends noch mal mit Eva und Mario und verbringen einen sehr schoenen Abend zu viert, bei dem wir auch einiges aus dem Leben von Eva und Mario erfahren.

Tja und damit ist die erste Station unserer Reise auch schon vorbei. So schnell vergeht die Zeit, wenn man dauernd neue Eindruecke zu verarbeiten hat. Insgesamt hat uns Buenos Aires gut gefallen, vor allem, dass wir die Verwandten von Alice kennengelernt haben und durch sie auch ein paar Teile von Buenos Aires gesehen haben, die normalerweise Touristen vorenthalten bleiben, war wirklich toll. Morgen geht es weiter nach Quito, Ecuador. Die naechste Erfahrung wartet schon auf uns.

Dienstag, 24. April 2007

Iguazu die Zweite!!!

23. April, Hostel Park Iguazu, Puerto Iguazu, Argentinien

Kaum zu glauben aber der heutige Tag war noch schoener und noch beeindruckender. Waren wir gestern schon fast sprachlos ob der sich uns gebotenen Schoenheit und Naturgewalt, konnten wir heute vor Begeisterung tatsaechlich eine Zeit lang keine Worte finden. Dabei hat der Tag ueberhaupt nicht prima angefangen. Da wir keine Pesos mehr hatten, wollten wir Euro wechseln. Dummerweise hatten wir vergessen, dass man in der Bank dafuer einen Pass braucht. Also sind wir umsonst zur Bank gelaufen. Da es schon relativ spaet war, haben wir uns entschieden auf gut Glueck zum Park zu fahren, da wir beide vage im Gedaechtnis hatten, ein Schild gesehen zu haben, dass man im Park mit Euro zahlen kann. Als wir im Park ankommen und wir tatsaechlich mit Euro zahlen koennen, faellt uns beiden ein Stein vom Herzen. Sonst haetten wir den halben Tag mit Geld wechseln verbracht anstatt die Wasserfaelle zu sehen. So aber koennen wir in aller Ruhe mit dem Minizug zum Garganta del Diabolo fahren, dem groessten der unzaehligen Wasserfaelle. Nach ca. 15 Minuten Fahrt kommen wir bei der Estacion del Garganta an. Von hier aus laufen wir ca. 30 Minuten auf Metallstegen ueber den Fluss. Alle paar hundert Meter muss man durch ein kleines Stueckchen Wald laufen. Der Schatten tut sehr gut, da es wieder ca. 30 Grad hat und die Sonne gnadenlos herunterbrennt. Schon von weitem sieht man die Gischt des Wasserfalls hochspritzen. Wir naehern uns langsam. Hinter einer letzten Biegung und nach dem Durchqueren eines kleinen Waldstuecks ist es dann soweit. Die Legende besagt, dass der Götterkönig Tupá seinen Sohn, M Boi, den Schlangengott schickte, über den Volksstamm zu wachen.
M'Boi lebte im Paraná-Fluß. Der Häuptling des Stammes, Igobi, hatte seine bildhübsche Tochter Naipi dem Gott M Boi versprochen. M Boi verliebte sich in das Mädchen. Unglücklicherweise war aber ein Stammeskrieger, Tarobá, der Geliebte Naipis. Am Hochzeitstag von M'Bois und Naipis, entfuehrte Tarobá das Mädchen und beide flohen mit einem Kanu über den Fluß. Das Geräusch der aufs Wasser schlagenden Ruder ließ M Boi erwachen. Zornig über den Betrug ließ mit einen kraftvollen Schwanzschlag eine Schlucht im Flussbett entstehen. Das Kanu mit dem Liebespaar stürzte die Schlucht hinein.

Am Fuß der Wasserfälle würde Naipi in einem Felsen verwandelt und ist so ständig der Gewalt des Flusses ausgesetzt. Tarobá ist ein die Fälle überragender Palmbaum geworden, von hier aus kann er Naipi beobachten, ohne je an Ihr gelangen zu können.


Vor uns eroeffnet sich ein Anblick, der sich nicht in Worte fassen laesst. Es scheint, als ob die Erde aufhoeren wuerde. Mit ohrenbetaeubendem Getoese stuerzn die Wassermassen in die Tiefe. Der Vergleich zu Dantes Inferno draengt sich auf.


Der Steg endet bei einer Plattform, die direkt vor dem Wasserfall endet. Langsam naehern wir uns der Plattform. Von hier aus kann man direkt in den "Hoellenschlund" blicken.

Der Wasserfall wirbelt so viel Wasser auf, dass wir nach 2 Minuten klitschnass sind. Bei diesem Anblick kann sich der Kopf kaum entscheiden ob er Angsthormone ausschuetten soll, weil wir direkt an einem unglaublich tiefen Abgrund stehen oder Glueckshormone, weil wir Zeugen eines der wohl unglaublichsten Naturereignisse werden.

Fotos machen ist nicht ganz einfach, da alles nass wird und die Linse dauernd voller Wassertropfen ist. Zum Glueck habe ich eine wasserdichte Tuete dabei, um die Kamera zu schuetzen.

Voellig erschoepft uns sprachlos erreichen wir das Restaurant, um eine kleine Staerkung zu uns zu nehmen und die Eindruecke zu verarbeiten. Zum Glueck haben wir uns den Garganta fuer heute aufgehoben, sonst waeren uns die anderen Wasserfaelle, die wir gestern gesehen haben etwas klein vorgekommen.
Frisch gestaerkt machen wir uns auf den Weg zur Isla San Martin, eine Insel, die zwischen den Wasserfaellen liegt. Leider sind wir etwas zu spaet dran und koennen nur kurz die Insel bzw. den Strand besichtigen.



Dieser Tag war defintiv der vorlaufige Hoehepunkt unserer Reise. Wunderschoene Landschaften, ein unglaublich maechtiges Naturerlebnis, perfektes Wetter. Das wird nur schwer zu toppen sein. Aber wer weiss, schliesslich sind wir ja noch eine ganze Weile unterwegs und haben noch einiges vor uns.


Weitere Bilder findet ihr wie immer bei unserem Photoalbum.

Vielen Dank an alle, die uns Nachrichten und Mails geschickt haben. Wir freuen uns ueber alle Kommentare und Nachrichten aus der Heimat.

Iguazu!!!

22. April 2007, Parrilla Pizza Color, Puerto Iguazu, Argentinien

Ja heute morgen waren wir halbtot. Wir sind heute morgen um 5:30 Uhr aufgestanden. Wer uns kennt, der weiss, dass es kaum etwas schlimmeres fuer uns gibt. Wir haben unsere grossen Rucksaecke im Hostel deponiert, da wir nach Iguazu nur die Daypacks mitnehmen. Mit einem typischen Buenos Aires Taxifahrer sind wir dann zum Aeroparque Jorge Newbery gefahren. heil am Flughafen angekommen habe ich den ersten Fehler der Reise begangen. Ich habe 2 Pesos in einen Getraenkeautomaten gesteckt. Grosser Fehler. Natuerlich kam weder mein Getraenk heraus, noch meine 2 Pesos. Naja aus Fehlern lernt man.
In Puerto Iguazu hat dafuer alles bestens geklappt. Wir wurden abgeholt und direkt ins Hostel Park Iguazu gefahren, das wirklich sehr empfehlenswert ist. Das Personal ist sehr nett und hilfsbereit, unser Zimmer ist sauber und recht nett mit Klimaanlage und sehr ruhig. Eine schoene Abwechslung zu Buenos Aires. Nach einer kurzen Pause und was zu essen fahren wir direkt zu den Wasserfaellen. Der Naturpark ist sehr schoen eingerichtet und erstaunlich gut organisiert.

Wir nehmen uns vor heute den unteren und den oberen Weg zu laufen. Der erste Blick auf das Wasserfall-Panorama ist absolut umwerfend schoen.

Duzende kleinere und groessere Wasserfaelle stuerzen einen Halbkreis bildend in die Tiefe.

Obwohl die Faelle noch ein ganzes Stueck weg sind, kann man schon erahnen, wie beeindruckend sie von Nahem sein muessen. Auf dem unteren Weg naehert man sich dann Stueck fuer Stueck den grossen Wasserfaellen. Auf dem Weg trifft man auf einige kleinere Waserfaelle, die auch sehr schoen sind.

Nach ca. 2 Stunden Spaziergang (es hat ca. 30 Grad) fuehrt der Weg direkt auf einen Wasserfall zu. Am Ende ist eine Plattform, auf der man quasi direkt vor dem Wasserfall steht.



Auf einmal kommt man sich ganz schoen klein vor. Das Wasser faellt in die Tiefe, Regenbogen bilden sich durch das hochspritzende Wasser und man selber ist einfach sprachlos.

Und das Beste ist, dass wir den groessten Wasserfall, den "Garganta del Diabolo" den "Teufelsschlund" noch vor uns haben. Voellig erschoepft aber gluecklich verlassen wir den Park um ca. 6 Uhr und freuen uns schon auf den naechsten Tag an dem wir den Rest besichtigen wollen.

Ein Tag mit Familie Bokser

21. April 2007, Internetcafe, Av. de Mayo, Buenos Aires

Heute haben wir Buenos Aires mit der Tante und dem Onkel von Alice erkundet.

Das Wetter ist zwar weiterhin schlecht aber zum Glueck sind wir mit dem Auto unterwegs. Zuerst sind wir nach La Boca gefahren. Ein ehemaliges Einwanderviertel, das zu einer Touristenattraktion umgewandelt wurde. Die Haeuser sind knallbunt gestrichen. (zumindest in 2 Strassenzuegen) und alles ist sehr touristisch aber auch sehr schoen.
Tangotaenzer auf der Strasse,

ein Diego Maradonna Double, mit dem man sich fotografieren lassen kann, Holzaufsteller mit Tangofiguren drauf und Loechern, damit man seinen Kopf durchstrecken kann, um sich ablichten zu lassen. Und als Hoehepunkt ein Balkon, von dem Peron und seine Frau Evita zusammen mit Maradonna als Papmecheefiguren dem Volk zu winken. Kitsch as Kitsch can be!



Wir laufen auch durch den nicht-touristischen Teil, der deutlich macht, wie aermlich die Leute hier teilweise hausen.

Ueberhaupt ist Buenos Aires eine Stadt der Gegensaetze. Europaeisch und zugleich Suedamerikanisch (vor allem der Verkehr), alt und doch modern, arm und reich unmittelbar nebeneinander. Das Gegenstueck zu La Boca sehen wir direkt danach. In Puerto Madero, dem modernsten Viertel Buenos Aires schiessen die Wolkenkratzer wie die Pilze aus dem Boden und die schicksten Restaurants und teuersten Apartements lassen sich hier finden.


Leider faengt es an zu regnen, so dass wir unseren Spaziergang abbrechen und stattdessen zu der Tochter von Eva, Paula, fahren um die Enkelkinder kennenzulernen. Zwei sehr aufgeweckte, lustige Kinder, Mora (4 Jahre) und Ignacio (1 1/2 Jahre, den alle Natcho rufen, kein Scherz).

Zusammen mit Eva (die Tante), Mario (der Onkel), Paula (die Tochter von Eva), Mora (die Tochter von Paula) und dem voellig uebermuedeten Diego (dem Sohn von Eva)gehen wir in ein typisch argentinisches Restaurant essen.

Hier gibt es "Parrilla", argentinisches Barbecue bei dem das Fleisch nicht auf dem Feuer gebraten wird sondern vor dem Feuer. Seeehr lecker!Eva und Mario sind so nett und laden uns ein. Zusammen mit drei Generationen einer Familie, die wir beide erst einen Tag vorher bzw heute kennengelernt haben, zu Mittag zu essen ist eine schoene Erfahrung. Alle sind sehr herzlich und lustig. Nach einem Kaffee und Kuchen bei Eva und Mario zu Hause wohin auch Sam, der Mann von Paula hinkommt, gehen wir zurueck ins Hostel.

Morgen geht es los nach Iguazu. Der Wecker ist auf halb sechs gestellt. Wir werden sicher halbtot sein aber die Aussicht auf die Wasserfaelle soll ja fuer alles entschaedigen.